Ein beson­de­res Jahr — wir fei­ern 10 Jah­re Enga­ge­ment für die Bil­dung von Kin­dern, Jugend­li­chen und Erwach­se­nen in Ladakh, Himalaya

Vor zehn Jah­ren leg­te Lob­zang Rinchen den Grund­stein für das Erwach­se­nen­bil­dungs­pro­jekt in Ladakh. Zahl­rei­che Erwach­se­ne konn­ten das Lesen und Schrei­ben ler­nen, wodurch sie neue Per­spek­ti­ven für ihr Leben eröff­ne­ten. Gleich­zei­tig haben Kin­der und Jugend­li­che durch geziel­ten Win­ter­un­ter­richt ihre schu­li­schen Fähig­kei­ten aus­ge­baut. Mit Freu­de bli­cken wir auf die posi­ti­ve Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re zurück und dan­ken allen, die dazu bei­ge­tra­gen haben.

Wir fei­er­ten das 10-jäh­ri­ge Jubi­lä­um mit unse­ren geschätz­ten Part­nern und Freun­den im Stu­den­ten­wohn­heim in Choglamsar.

Sonam Dor­je eröff­ne­te den Abend mit einer herz­li­chen Begrü­ßung aller Anwe­sen­den. Anschlie­ßend hielt Lob­zang Rinchen eine unter­halt­sa­me und span­nen­de Rede, in der er die Zuhö­rer auf eine Rei­se durch eini­ge bewe­gen­de Ereig­nis­se der letz­ten 10 Jah­re mit­nahm. Im zwei­ten Teil sei­ner Anspra­che wid­me­te er sich den wich­ti­gen The­men Bil­dung und Kulturerhaltung.

Lob­zang erwähn­te, dass die abge­le­ge­nen Berg­re­gio­nen vor einer gros­sen Her­aus­for­de­rung ste­hen. Der Ein­fluss von «Aus­sen» ver­än­de­re die Lebens­be­din­gun­gen der Men­schen. Die Strom­erschlies­sung brin­ge Fern­se­her und Elek­tro­nik in die Dör­fer, die Ver­kehrs­an­bin­dung Luxus­gü­ter und die damit ver­bun­de­nen Abfall­pro­ble­me. Lob­zang for­der­te die Stu­die­ren­den auf, ihr Wis­sen über Umwelt­schutz an die Erwach­se­nen und Kin­der ihrer Fami­li­en weiterzugeben.

Ein fest­li­ches Abend­essen run­de­te den Abend ab und bot uns die Gele­gen­heit für per­sön­li­che Gesprä­che. Beson­ders freu­ten wir uns, ehe­ma­li­ge Schüler:innen wie­der­zu­tref­fen, die wir wäh­rend unse­res Besuchs der Inter­nats­schu­le in Kalth­se im Win­ter 2018 ken­nen­ge­lernt hat­ten. Sie sind zu selbst­be­wuss­ten jun­gen Frau­en und Män­nern herangewachsen.

Eine Scho­ko­la­den­tor­te, eigens für die Fei­er zube­rei­tet, krön­te das Fest per­fekt ab.
Sonam Dor­je über­gab eine Aner­ken­nungs­ur­kun­de als Zei­chen der Wert­schät­zung für unse­ren Einsatz.
Ges­he Ngawang Jang­chup wür­dig­te unser Enga­ge­ment mit einer Thang­ka und erläu­ter­te die phi­lo­so­phi­sche Bedeu­tung die­ses Kunst­werks. Thang­kas sind auf Stoff gedruck­te Roll­bil­der, die häu­fig bud­dhis­ti­sche Moti­ve und tief­grei­fen­de Sym­bo­lik darstellen. 

Wir bedank­ten uns bei allen ganz herz­lich für den tol­len Abend, die vie­len Geschen­ke und die herz­li­che Gast­freund­schaft, die uns zuteil­wur­de. Es war ein unver­gess­li­cher Moment, den wir in guter Erin­ne­rung behal­ten werden.

Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Wohn­heims in Choglamsar

Ges­he Ngawang Jang­chup ist der Grün­der des Wohn­heims in Chog­lam­sar, das er seit über 30 Jah­ren lei­tet. Gebo­ren in Lings­hed und im dor­ti­gen Klos­ter auf­ge­wach­sen, ver­ließ er 1968 als 14-Jäh­ri­ger sei­ne Hei­mat, um sei­ne Stu­di­en an der tibe­ti­schen Klos­ter­uni­ver­si­tät Dre­pung in Süd­in­di­en fort­zu­set­zen. 1990 leg­te er in Vara­na­si die Abschluss­prü­fung zum Ges­he Lha­ram­pa ab, dem höchs­ten aka­de­mi­schen Grad in der Gelug-Tradition.

Als er 1991 nach 23 Jah­ren nach Ladakh zurück­kehr­te, stell­te er fest, dass sich das Bil­dungs­ni­veau in der Regi­on kaum ver­bes­sert hat­te. Er erkann­te, dass der Schlüs­sel zum Durch­bre­chen des Armut­s­kreis­laufs in der Bil­dung liegt.

Sein Wunsch war, den Kin­dern aus der ent­le­ge­nen Regi­on Sen­ge La eine moder­ne Bil­dung als Grund­la­ge zu ermög­li­chen. Der bes­te Weg, die­ses Ziel zu errei­chen, war der Bau eines Wohn­heims in der Nähe der Bil­dungs­zen­tren von Leh. Wäh­rend des Som­mer­halb­jah­res woh­nen Kin­der und Jugend­li­che im Alter von 10 bis 24 Jah­ren dort und besu­chen umlie­gen­de Schu­len. In den schul­frei­en Win­ter­mo­na­ten fand für sie der För­der­un­ter­richt statt, den Sonam Dor­je und Lob­zang Rinchen durchführten.

Der Start des Erwach­se­nen­bil­dungs­pro­jekts im Lungnak­tal, Zanskar, ver­lief erfolg­reich, auch wenn weni­ger Frau­en teil­nah­men als ursprüng­lich geplant.

In der Regi­on Zanskar wur­de erst­mals der Win­ter­un­ter­richt durch­ge­führt, an dem rund 60 Frau­en teil­nah­men. Bei mei­nem Besuch war ich beein­druckt, wie vie­le Teil­neh­men­de bereits ein­fa­che Tex­te lesen konnten.

Auf dem Land­weg von Deh­li nach Ladakh

Der Bezirk Zanskar, der zum Uni­ons­ter­ri­to­ri­um Ladakh gehört, war lan­ge Zeit nur zu Fuß erreich­bar. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­de kon­ti­nu­ier­lich dar­an gear­bei­tet, die abge­schie­de­ne Regi­on und ihre Bewoh­ner mit der Außen­welt zu ver­bin­den. Nach und nach wur­den Abschnit­te der Trek­kin­g­rou­ten zu Jeep-Pis­ten aus­ge­baut. Seit die­sem Jahr ist die gesam­te Rou­te von Dar­cha bis Wan­la offi­zi­ell befahr­bar, und Padum, das Ver­wal­tungs­zen­trum von Zanskar, kann nun direkt von Dar­cha aus mit dem Auto erreicht werden.

In die­sem Jahr beglei­te­te mich mein Mann nach Ladakh, und wir reis­ten auf dem Land­weg von der Mil­lio­nen­me­tro­po­le Delhi ins «Land der hohen Päs­se». Die Rei­se führ­te uns vom hei­ßen indi­schen Flach­land, wo die Tem­pe­ra­tu­ren im Mai vor dem Mon­sun kaum erträg­lich waren, hin­auf in die wüs­ten­haf­te Hoch­ge­birgs­re­gi­on Ladakhs. Unter­wegs durch­quer­ten wir die Aus­läu­fer des indi­schen Hima­la­yas – von den grü­nen, üppi­gen Wäl­dern mit neu­gie­ri­gen Affen bis hin­auf zum schnee­be­deck­ten Shin­ku­la-Pass auf 5.053 Metern Höhe, der direkt ins Lungnak­tal nach Padum führt.

Die neu erschlos­se­ne Stras­se führt über den Shin­ku­la Pass (5’053 m ü. M.) von Dar­cha in das Zanskar Tal und spart den Umweg über Leh von etwa 500 km.

Der Pro­jekt­lei­ter Nawang Pal­den erwar­te­te uns mit sei­nem Auto kurz nach Dar­cha und wir freu­ten uns bei­de auf ein Wie­der­se­hen. Die fünf­stün­di­ge Auto­fahrt liess uns viel Zeit, um Neu­ig­kei­ten aus­zu­tau­schen. Am Abend erreich­ten wir Anmu, eines der fünf Dör­fer, wel­ches seit letz­tem Jahr am Erwach­se­nen­pro­jekt teil­nimmt. Wir über­nach­te­ten im Haus des Leh­rers Sampel.

Besuch der Dör­fer Anmu, Raru, Mune, Pip­cha und Shee­la: Ein­drü­cke und Fortschritte

Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus Anmu.

Im Dorf Anmu nah­men sechs Erwach­se­ne am Win­ter­un­ter­richt teil. Dank der klei­nen Klas­sen­grö­ße konn­ten sie beson­ders inten­siv vom Lern­an­ge­bot pro­fi­tie­ren. Der Leh­rer Stanzin Sam­pel, ein staat­lich ange­stell­ter Leh­rer, unter­rich­tet im Som­mer die Dorf­kin­der. Für ihn ist es eine berei­chern­de Abwechs­lung, wäh­rend der schul­frei­en Win­ter­mo­na­te für das Pro­jekt EAL tätig zu sein. Die Teil­neh­men­den erlern­ten das Lesen in der ladak­hi­schen Spra­che Bothi und in Eng­lisch, das Schrei­ben ihrer Namen sowie grund­le­gen­de mathe­ma­ti­sche Fähigkeiten.

Jam­pel She­rap war der ein­zi­ge Mann, der im Lungnak­tal am Win­ter­un­ter­richt teil­nahm. Beson­ders inter­es­sier­te mich sei­ne Moti­va­ti­on, denn She­rap stammt aus einem abge­le­ge­nen Berg­dorf, das bis­her noch nicht ans Stras­sen­netz ange­bun­den ist. In einem per­sön­li­chen Gespräch berich­te­te er mir von sei­nen Beweggründen.

She­rap ist 38 Jah­re alt und in Shade auf­ge­wach­sen. In sei­nem Dorf leben rund 12 Fami­li­en. Es liegt auf fast 4’000 Metern Höhe und ist nur über einen drei stün­di­gen Fuss­marsch von der nächs­ten Stras­se aus erreich­bar. She­rap hat­te nie die Gele­gen­heit eine Schu­le zu besu­chen. Im ver­gan­ge­nen Win­ter arbei­te­te er am Stras­sen­bau im Lungnak­tal und wohn­te bei Ver­wand­ten in Anmu. Als er vom Pro­jekt erfuhr, mel­de­te er sich sofort für den Win­ter­un­ter­richt an. Damit erfüll­te sich für She­rap ein lang geheg­ter Wunsch.

Die Lehr­per­so­nen aus dem Dorf Raru berich­te­ten, wie her­aus­for­dernd es anfangs war, die Auf­merk­sam­keit der Teil­neh­men­den zu gewin­nen. Es stell­te sich die Fra­ge, wie das Zuhö­ren als Fähig­keit erlernt und in den Mit­tel­punkt des Unter­richts gestellt wer­den kann.

Bei der Zusam­men­kunft im Dorf Raru gab es einen leb­haf­ten Aus­tausch über die Schwie­rig­kei­ten, Lesen und Schrei­ben zu erlernen.

Wir tra­fen am Nach­mit­tag in Mune ein. Eif­rig lasen die Frau­en Tex­te vor und zeig­ten uns, was sie im ver­gan­ge­nen Win­ter in ihren Schul­hef­ten notiert hat­ten. Die Nach­richt des Tref­fens erreich­te lei­der die Hälf­te der Frau­en auf den wei­t­ent­fern­ten Fel­dern nicht recht­zei­tig, sodass sie an der Zusam­men­kunft fehlten.

Teil­neh­me­rin­nen aus dem Dorf Mune.
In Pip­cha fand die Ver­samm­lung mit rund 30 Per­so­nen am Abend statt.

Die Leh­rer berich­te­ten, dass nach anfäng­li­chen Schwie­rig­kei­ten die Teil­neh­men­den nun Fort­schrit­te ver­zeich­nen kön­nen und sich immer mehr sicher im Lesen, Schrei­ben und Rech­nen füh­len. Es war bemer­kens­wert zu sehen, wie viel sie in kur­zer Zeit gelernt haben.

Anschlie­ßend berei­te­te die Dorf­ge­mein­schaft ein gemein­sa­mes Abend­essen für alle vor. Bei sol­chen Anläs­sen tei­len sich die Män­ner und Frau­en die Auf­ga­ben: Die Män­ner küm­mern sich drau­ßen um die Feu­er­stel­le und kochen Tee im gro­ßen Koch­topf, wäh­rend die Frau­en für die Zube­rei­tung des Essens ver­ant­wort­lich sind. Das selbst­ge­brau­te Bier (Chang) darf bei kei­nem Anlass fehlen.

Yang­dol ser­vier­te die frisch zube­rei­te­ten Momos, die sehr lecker waren und sorg­te so für einen gemüt­li­chen Abschluss des Treffens.

In Shee­la fand im ver­gan­ge­nen Win­ter kein Unter­richt statt, da zu Beginn des geplan­ten Schul­an­ge­bo­tes vier Per­so­nen ver­stor­ben sind. Der Leh­rer war daher für mehr als einen Monat mit den Beer­di­gungs­ze­re­mo­ni­en beschäftigt.

Ichar, ein wei­te­res Dorf im Lugnak­tal ist am Win­ter­un­ter­richt interessiert

Das Dorf Ichar liegt auf einem Pla­teau hoch über dem Fluss. Die Fel­der, die dort bewirt­schaf­tet wer­den, sind weit ver­streut und nur schwer erreichbar.

Ichar umfasst cir­ca 50 Haus­hal­te, in denen rund 150 Men­schen leben. Die meis­ten sind Selbst­ver­sor­ger. Das Dorf liegt 50 km von Padum ent­fernt und gehört zu den grö­ße­ren Dör­fern im Lungnak­tal. Durch Mund­pro­pa­gan­da erfuhr die Dorf­ge­mein­schaft von dem Win­ter­un­ter­richt in den benach­bar­ten Dör­fern. Auf dem Weg von Anmu nach Padum besuch­ten wir Ichar, wo etwa 30 inter­es­sier­te Frau­en und Män­ner an der Ver­samm­lung teil­nah­men. Nawang stell­te das Erwach­se­nen­bil­dungs­pro­jekt von EAL sowie die Phi­lo­so­phie und Zie­le vor. Die Frau­en zeig­ten gro­ßes Inter­es­se. Der Ver­ein EAL hat sich ent­schie­den, Ichar im kom­men­den Win­ter in das Erwach­se­nen­pro­jekt auf­zu­neh­men. Die Lehr­kräf­te wer­den von der Dorf­be­völ­ke­rung organisiert.

Die Ver­samm­lung in Ichar fand in einem nüch­ter­nen Raum statt, der nur von küh­lem Licht erleuch­tet wur­de. Trotz der ein­fa­chen Umge­bung war die Stim­mung kon­zen­triert und die Teil­neh­men­den aufmerksam.

Win­ter­un­ter­richt 2023/2024 für Kin­der und Jugend­li­che in der Regi­on Sen­ge La

Win­ter­un­ter­richt für Kin­der in Neraks: Ein klei­ner Ofen ver­sucht, die Raum­tem­pe­ra­tur zu erhö­hen, doch trotz sei­ner Wär­me bleibt es kalt. 

In den Dör­fern der Regi­on Seg­ne La fand der Win­ter­un­ter­richt mit rund 150 Schü­le­rin­nen und Schü­ler statt.

Es freut uns sehr, dass wir Dank den Spen­den­gel­dern sechs Lehr­per­so­nen vom Ver­ein Edu­ca­ti­on for Adults in Ladakh zur Ver­fü­gung stel­len konn­ten. Die Kin­der erhiel­ten schu­li­sche Unter­stüt­zung in den Fächern Mathe­ma­tik, Eng­lisch, Hin­di, Bothi und Natur­wis­sen­schaft. Zum Abschluss wur­den Prü­fun­gen abge­hal­ten, die alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler erfolg­reich bestanden.

Viel Spass berei­te­ten den Kin­dern die Frei­zeit Akti­vi­tä­ten und Pro­gram­me, die zusätz­lich zum Unter­richt statt­fan­den. Mit gros­ser Begeis­te­rung bau­ten sie Schneeskulpturen.

Lings­hed

Die Non­ne Tashi beglei­te­te mich bei mei­nem Besuch von Stanzin Dolma.

Stanzin Dol­ma lebt allein in ihrem Haus. Ihr Mann kam vor vie­len Jah­ren bei einem Lawi­nen­un­glück ums Leben, und ihre fünf erwach­se­nen Kin­der sind inzwi­schen aus­ge­zo­gen. Ihr Tag beginnt um 05:00 Uhr. Bevor sie sich um die Scha­fe küm­mert und auf dem Feld arbei­tet, liest sie täg­lich 30 Minu­ten phi­lo­so­phi­sche Tex­te aus ihrem Gebetsbuch.

Sie sagt, dass ihr das mor­gend­li­che Lese­ri­tu­al Kraft gibt. Manch­mal bleibt sie jedoch beim Lesen ste­hen und ver­steht die Bedeu­tung des Tex­tes nicht. Das Ange­bot, Ein­zel­un­ter­richt zu erhal­ten, nahm sie dank­bar an. Gemein­sam mit der Non­ne Tashi habe ich ver­ein­bart, ihr spo­ra­disch maxi­mal 50 Stun­den Ein­zel­un­ter­richt zu erteilen.

Ski­um­pa­ta

Win­ter­un­ter­richt in Ski­um­pa­ta: Die Frau­en zei­gen kon­ti­nu­ier­li­ches Inter­es­se am Lernen. 

Hockey – wird zuneh­mend zu einem popu­lä­ren Win­ter­sport in den Berg­dör­fern Sen­ge La

Auch letz­ten Win­ter fand in den Dör­fern ein Hockey Camp statt. Nach fünf Tagen Trai­ning beweg­ten sich die Kin­der schon recht sicher auf dem Eis.

 

Eine Grup­pe Kin­der steht stolz auf dem Eis – sie sind die Sie­ger und wur­den für ihre Leis­tung geehrt.

Aus­blick

Der Win­ter­un­ter­richt für Erwach­se­ne im Lungnak­tal wird auch in die­sem Jahr im glei­chen Rah­men wie im letz­ten Win­ter fort­ge­setzt. Nawang Pal­den wird die Dör­fer wäh­rend des Win­ters besu­chen und die Lehr­kräf­te betreu­en. Der Ver­ein EAL finan­ziert für den Win­ter­un­ter­richt 2024/2025 die Gehäl­ter von 11 Lehrkräften.

Für den Win­ter­un­ter­richt 2024/2025 in der Regi­on Sen­ge La orga­ni­siert der Pro­jekt­lei­ter Sonam Dor­je zusätz­li­ches Lern­an­ge­bot in den Dör­fern. Der Ver­ein EAL stellt finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für fünf Lehr­per­so­nen zur Verfügung.

Die Kin­der haben gro­ße Freu­de am Hockey­spie­len. Sofern es die Bedin­gun­gen zulas­sen, wird auch im kom­men­den Win­ter wie­der ein Hockey-Camp statt­fin­den. Tsul­tim, der Prä­si­dent von SINGELA PARTNERS, orga­ni­siert das Camp in Zusam­men­ar­beit mit Lob­zang Rinchen.

In Ski­um­pa­ta wird der Win­ter­un­ter­richt wei­ter­hin ange­bo­ten, wäh­rend er in den ande­ren Dör­fern der Regi­on Sen­ge La nur spo­ra­disch stattfindet.

 

 

Unter­stüt­zen Sie mit CHF 20.- die Lehr­per­so­nen­ge­häl­ter für den Win­ter­un­ter­richt 2023/2024 für Jugend­li­che in den Dör­fern der Regi­on Sen­ge La, Ladakh – Himalaya.

Wäh­rend der Win­ter­sai­son blei­ben die staat­li­chen Schu­len für drei Mona­te, von Dezem­ber 2023 bis Febru­ar 2024, geschlos­sen. Der Win­ter­un­ter­richt wird orga­ni­siert, um die schu­li­sche Ent­wick­lung zu stär­ken und zu ver­bes­sern und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in ihren Stu­di­en bes­ser vorankommen.

Über­dies hat das staat­li­che Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um die Hin­di Spra­che von der 1. bis zur 8. Klas­se als Pflicht­fach ein­ge­führt. Für den Über­tritt in die 9. Klas­se müs­sen die Schüler:innen Prü­fun­gen in Hin­di able­gen. Nur wer erfolg­reich die Prü­fun­gen absol­viert, ist für die 9. Klas­se zugelassen.

Für den Win­ter 2023/2024 orga­ni­siert der Pro­jekt­lei­ter Sonam Dor­je das zusätz­li­che Lern­an­ge­bot in sie­ben Dörfern.

Der Bil­dungs­plan beinhal­tet nebst Hin­di auch Unter­richts­fä­cher wie Mathe­ma­tik, Eng­lisch, Bothi und Wis­sen­schaft. 145 Jugend­li­che pro­fie­ren von der För­de­rung. Ins­ge­samt unter­rich­ten 24 Lehrkräfte.

Der Ver­ein EAL leis­tet für sechs Lehr­per­so­nen finan­zi­el­le Unterstützung.

Herz­li­chen Dank für Ihre Spende!

Der Vor­stand

Tru­di Vetsch, Anja Zobrist und Oli­via Vetsch

Bei Spen­den über CHF 100.- erhal­ten Sie einen Steuernachweis.

Anfangs Sep­tem­ber 2023 reis­te ich für zwei Wochen nach Ladakh mit dem Ziel, die Auf­nah­me einer neu­en Regi­on ins Erwach­se­nen-Bil­dungs­pro­jekt zu prü­fen. Nawang Pal­den, der neue Pro­jekt­lei­ter, besuch­te bereits im Früh­jahr 2023 ein­zel­ne Dör­fer und befrag­te die Dorf­be­woh­ne­rin­nen und Dorf­be­woh­ner nach deren Bedürf­nis­se und Inter­es­se für Erwach­se­nen­bil­dung. Auf­grund der posi­ti­ven Rück­mel­dung und dem gros­sen Inter­es­se wur­de die Regi­on Zansk­sar zum Haupt­rei­se­ziel der dies­jäh­ri­gen Reise.

Das Klos­ter Phuk­tal ist auf einem Fels­vor­sprung um eine natür­li­che Höh­le her­um gebaut.

Zanskar, ein ehe­ma­li­ges bud­dhis­ti­sches Königreich 

Das abge­le­ge­ne Hoch­tal liegt 320 km west­lich vom geo­gra­fi­schen Zen­trum Leh auf durch­schnitt­lich 3’500 m. ü. M. Das Gebiet hat eine Flä­che von rund 7’000 km². Die Bevöl­ke­rungs­zahl wird etwa auf 20’000 Einwohner:innen geschätzt. Padum, mit bei­na­he 2’000 Ein­woh­nen­den ist der gröss­te Ort im Tal und das Ver­wal­tungs­zen­trum der Region.

Das an die Regi­on Sen­ge La angren­zen­de Zanskar­tal ist über die neu erschlos­se­ne Ver­bin­dungs­stras­se «Wan­la-Lings­hed-Padum» sowie über die Anbin­dungs­tras­se von Kar­gil erreich­bar. In den Win­ter­mo­na­ten ist die Bevöl­ke­rung von der Aus­sen­welt abge­schnit­ten und nur über den «Chad­dar-Trek», den gleich­na­mi­gen gefro­re­nen Fluss, erreichbar.

Eine spek­ta­ku­lä­re Schlucht ver­bin­det Zanskar mit der Regi­on Sen­ge La.

Start mit dem Bil­dungs­pro­jekt im Lungnaktal

Eines der defi­nier­ten Zie­le des Ver­eins EAL ist der Zugang zu Erwach­se­nen­bil­dung in wei­te­ren Regio­nen im Ladakh zu erschlies­sen. Eine Bekann­te ver­mit­tel­te uns im Win­ter 2023 den Kon­takt von Nawang Pal­den. Er wohnt mit sei­ner Fami­lie in Shee­la, ein Berg­bau­ern­dorf im Lungnak­tal, Zanskar. Nach meh­re­ren Tele­fo­na­ten mit ihm beschloss der Vor­stand von EAL ihn als neu­en Pro­jekt­lei­ter für Erwach­se­nen­bil­dung zu engagieren.

Nawang Pal­den, der Pro­jekt­lei­ter vor Ort.

Wir freu­en uns, mit Nawang Pal­den einen kom­pe­ten­ten und erfah­re­nen Part­ner gewon­nen zu haben, des­sen lang­jäh­ri­ge Erfah­run­gen als Sekre­tär einer NGO einen wich­ti­gen Bei­trag zur wei­te­ren Ent­wick­lung des Erwach­se­nen-Bil­dungs­pro­jek­tes im Zanskar bedeutet.

Das Lungnak­tal ist ein 80 km lan­ges Sei­ten­tal vom Zanskar und ver­läuft süd­öst­lich von Padum Rich­tung Dar­cha. Das Gebiet umfasst 18 Dör­fer. Es leben rund 1’400 Men­schen in die­ser Regi­on. Dank der Vor­ar­beit von Nawang Pal­den waren die Dorf­ge­mein­schaf­ten bereits über den Ver­ein EAL infor­miert. Bei den per­sön­li­chen Tref­fen mit den Dorfbewohner:innen wur­de der Ver­ein EAL und deren Phi­lo­so­phie und Zie­le noch­mals vorgestellt.

Im Sep­tem­ber 2023 sind die Gemein­den Shee­la, Pip­cha, Mune, Raru und Anmu ins Erwach­se­nen­bil­dungs­pro­jekt auf­ge­nom­men wor­den. Im kom­men­den Win­ter neh­men 96 Frau­en aus die­sen Dör­fern am Unter­richt teil. Dabei hat der Vor­stand von EAL neun Lehr­per­so­nen angestellt.

Die zukünf­ti­gen Schü­le­rin­nen haben alle einen gemein­sa­men Wunsch: die ladak­hi­sche Spra­che Bho­ti, lesen und schrei­ben zu kön­nen. Geschrie­ben wird Bothi in tibe­ti­scher Schrift. Die Schrift­spra­che Bho­ti steht dem klas­si­schen Tibe­tisch nahe.

Orga­ni­sa­to­ri­sches

Im Ladakh ist es Tra­di­ti­on, dass bei einer Hei­rat das ver­mähl­te Ehe­paar ins Eltern­haus des Bräu­ti­gams ein­zieht. Ver­ein­zelt haben Frau­en ein Stu­di­um absol­viert, doch auf­grund der abge­schie­de­nen Lage der Dör­fer ist es für sie bei­na­he unmög­lich in der Umge­bung eine Arbeit zu fin­den. Nawang und ich haben beschlos­sen, bei der Lehr­kraft­re­kru­tie­rung Frau­en mit einem Stu­di­en­ab­schlusss den Vor­rang zu geben. Bei Anfra­ge als Lehr­per­son haben fünf Frau­en spon­tan zugesagt.

Der Win­ter­un­ter­richt star­tet am 1. Janu­ar 2024 und dau­ert zwei Mona­te. Der Unter­richt fin­det an sechs Tage pro Woche mit jeweils zwei bis drei Stun­den pro Tag statt. Der Ver­ein EAL stellt für jede neu ins Pro­jekt auf­ge­nom­me­ne Teil­neh­me­rin ein Heft und ein Stift zur Ver­fü­gung. Für die Lehr­per­so­nen wur­de nebst dem Anstel­lungs­ver­trag ein Bil­dungs­plan sowie ein Pflich­ten­heft erar­bei­tet. Mit der Auf­nah­me am Win­ter­un­ter­richt ver­pflich­ten sich die Teil­neh­men­den zur Anwe­sen­heit wäh­rend der gan­zen Unterrichtszeit.

Start Win­ter­un­ter­richt 2023/2024 für Erwach­se­ne in fünf Dörfern 

Anmu

Die Gers­ten­äh­re zie­hen die Bau­ern von Hand aus dem Boden. Links im Bild ist die Ern­te­trup­pe ersichtlich.

Anmu liegt auf einer von Gers­ten­fel­der umge­be­nen Anhö­he im mitt­le­ren Teil des Lungnak­tals. Durch die Abge­schie­den­heit des Dor­fes leben die 50 Einwohner:innen weit­ge­hend unab­hän­gig. Die Kin­der besu­chen die öffent­li­che Schu­le im Dorf. Der vom Staat ange­stell­te Leh­rer Stanzin Sam­pel unter­rich­tet die Schul­kin­der wäh­rend dem Som­mer­halb­jahr. Wir konn­ten Stanzin als Lehr­per­son für das Bil­dungs­pro­jekt gewin­nen. Am Win­ter­un­ter­richt neh­men 7 Frau­en teil.

Zusam­men­kunft mit den Dorf­frau­en und dem Leh­rer Stanzin Sampel.

Shee­la

Nach der Ern­te wird die Gers­ten­äh­re qua­drat­för­mig zum Trock­nen ausgelegt.

Shee­la liegt in der Tal­soh­le am Anfang des Lungnak­tals. Das Dorf ist üppig grün und steht in völ­li­gem Kon­trast zu der kar­gen Land­schaft von Zanskar. Im Dorf leben 27 Fami­li­en mit durch­schnitt­lich drei Kin­dern. Am Win­ter­un­ter­richt neh­men 15 Frau­en teil.

Raru

Treff­punkt im Dorf

Das Berg­dorf Raru ist die gröss­te Gemein­de im Lungnak­tal und liegt auf 3’800 m. ü. M. Eine Ansamm­lung von Häu­sern im Sin­ne eines Dorf­kerns umgibt die Gebets­müh­le. Annä­hernd 180 Men­schen leben in Raru. Drei Leh­re­rin­nen unter­rich­ten die 34 Teilnehmerinnen.

Pip­cha

Das Dorf Pip­cha ist ter­ras­sen­för­mig in den stei­len Abhang hin­ein gebaut. Es besteht aus 24 Häu­ser mit rund 145 Einwohner:innen. Für den Unter­richt konn­ten wir einen Mönch aus dem benach­bar­ten Klos­ter Bar­dan als Lehr­per­son gewin­nen. Über­dies hat sich ein ehe­ma­li­ger staat­li­cher Leh­rer zur Ver­fü­gung gestellt. 20 Frau­en neh­men am Unter­richt teil.

Besuch der Dorf­ge­mein­de in Pipcha.

Mune

Ver­samm­lung mit den Teil­neh­men­den in Mune.

Das Dorf Mune umfasst 22 Haus­hal­te und zählt 120 Einwohner:innen. Am Unter­richt neh­men 20 Teil­neh­me­rin­nen teil.

Regi­on Sen­ge La

 Win­ter­un­ter­richt 2023/2024 für Erwach­se­ne in den Dör­fern der Regio Sen­ge La

Auf der Rück­rei­se nach Leh ver­weil­te ich drei Tage in den Dör­fern des Sen­ge La. In Gesprä­chen mit den Teil­neh­me­rin­nen wur­de ein­deu­tig der Wunsch geäus­sert, ein wei­te­res Jahr den Win­ter­un­ter­richt besu­chen zu dür­fen. Sechs Non­nen aus dem Klos­ter Lings­hed ste­hen wei­ter­hin als Leh­re­rin­nen zur Ver­fü­gung. In Ski­um­pa­ta und Yul­chung sind die Stel­len der­zeit vakant. Rund 78 Frau­en pro­fi­tie­ren von die­sem Ange­bot in der Regi­on Sen­ge La.

In Ski­um­pa­ta fin­det der Unter­richt bei son­ni­gem Wet­ter draus­sen statt.

Win­ter­un­ter­richt für Stu­die­ren­de der Regi­on Sen­ge La

Wäh­rend der Win­ter­sai­son blei­ben die staat­li­chen Schu­len für drei Mona­te, von Dezem­ber 2023 bis Febru­ar 2024, geschlos­sen. Der Win­ter­un­ter­richt wird orga­ni­siert, um die schu­li­sche Ent­wick­lung zu stär­ken und zu ver­bes­sern und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in ihren Stu­di­en bes­ser vorankommen.

Über­dies hat das staat­li­che Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um die Hin­di Spra­che von der 1. bis zur 8. Klas­se als Pflicht­fach ein­ge­führt. Für den Über­tritt in die 9. Klas­se müs­sen die Schüler:innen Prü­fun­gen in Hin­di able­gen. Nur wer erfolg­reich die Prü­fun­gen absol­viert, ist für die 9. Klas­se zugelassen.

Für den Win­ter 2023/2024 orga­ni­siert der Pro­jekt­lei­ter Sonam Dor­je das zusätz­li­che Lern­an­ge­bot in sie­ben Dörfern.

Der Bil­dungs­plan beinhal­tet nebst Hin­di auch Unter­richts­fä­cher wie Mathe­ma­tik, Eng­lisch, Bothi und Wis­sen­schaft. 145 Jugend­li­che pro­fie­ren von der För­de­rung. Ins­ge­samt unter­rich­ten 24 Lehrkräfte.

Der Ver­ein EAL leis­tet für sechs Lehr­per­so­nen finan­zi­el­le Unterstützung.

Hockey Camp auf 4’000 m. ü. M.

Der Ver­ein EAL unter­stützt seit 2019 die Sport­ak­ti­vi­tät für Kin­der und Stu­die­ren­de. Mit­tels der Sam­mel­ak­ti­on «Hockey-Aus­rüs­tung für Ladakh» über­reich­te der Ver­ein EAL-Schlitt­schu­he, Hel­me, Hand­schu­he sowie Schlä­ger und Scho­ner an den ört­li­chen Pro­jekt­lei­ter Lob­zang Rinchen. Schuh- und Sport­haus Joos aus Schiers über­reich­te letz­ten Win­ter 20 kg Hockey­aus­rüs­tung an den Ver­ein EAL.

Ein herz­li­ches Dan­ke­schön an Schuh- und Sport­haus Joos Schiers!

Die in Leh ansäs­si­ge SINGELA PARTNERS WELFARE ASSOCIATION wur­de am 5. Janu­ar 2020 gegrün­det. Der Ver­ein hat sich zum Ziel gesetzt, den Eis­ho­ckey­sport auch in unzu­gäng­li­chen Gebie­ten unter den Jugend­li­chen zu för­dern und zu ver­brei­ten.

In der Win­ter­sai­son 2022/2023 orga­ni­sier­te Lob­zang Tsul­tim, der Prä­si­dent von SINGELA PARTNERS, in Zusam­men­ar­beit mit Lob­zang Rinchen, das ers­te Hockey Camp für Kinder.

Grup­pen­fo­to der Kin­der aus Neyraks.

Ein Bericht des Prä­si­den­ten Lob­zang Tsultim:

Wir haben acht Teil­neh­mer im Dorf Ney­raks. Für all die­se Kin­der war es die ers­te Erfah­rung mit dem Schlitt­schuh­lau­fen. Auch die Kin­der und ihre Eltern waren sehr erfreut über die Mög­lich­keit, eine neue Sport­art ken­nen zu ler­nen. Das Camp wur­de von den Orga­ni­sa­to­ren sie­ben Tage lang durch­ge­führt. Danach haben wir den Kin­dern Schlitt­schu­he und ande­re Aus­rüs­tung zur Ver­fü­gung gestellt, damit sie einen Monat lang selbst üben können.

 

 

 

 

 

 

Unter­stüt­zen Sie mit CHF 20.- die Lehr­per­so­nen­ge­häl­ter für den Win­ter­un­ter­richt 2022/ 2023 für Jugend­li­che der Regi­on Sen­ge La in Chog­lam­sar, Ladakh – Hima­la­ya. Der Betrag geht voll­um­fäng­lich an das Projekt.

Wäh­rend den Win­ter­fe­ri­en wer­den für zwei Mona­te rund 80 Schü­le­rin­nen und Schü­ler von vier Lehr­per­so­nen unter­rich­tet. Das Ziel die­ses zusätz­li­chen Lern­an­ge­bo­tes ist es, die Gram­ma­tik in den Fremd­spra­chen Eng­lisch, Tibe­ti­sche Spra­che und Hin­di zu ver­tie­fen. In Ergän­zung zum Schul­un­ter­richt fin­det die­ses Jahr wie­der ein Hockey­trai­ning statt. EAL betei­ligt sich mit einem finan­zi­el­len Bei­trag für die Trai­ner. Die Aus­rüs­tung wur­de im Jahr 2019 durch eine Sam­mel­ak­ti­on von EAL gesponsert.

Herz­li­chen Dank für Ihre Spende!

Der Vor­stand

Tru­di Vetsch, Anja Zobrist und Oli­via Vetsch

Bei Spen­den über CHF 100.- erhal­ten Sie einen Steuernachweis.

 

fas­zi­nie­ren­de Hochgebirgswüste

Im Juli 2022 reis­te ich für drei Wochen nach Ladakh und freu­te mich, nach zwei Jah­ren Grenz­schlies­sung, die Pro­jekt­lei­ter sowie alt­be­kann­te Freun­de und die Teil­neh­me­rin­nen aus den Dör­fern zu treffen.

Tee­run­de

Seit acht Jah­ren ist EAL für die Erwach­se­nen­bil­dung in der Regi­on Sen­ge La tätig. Im Jahr 2022 setz­te sich der Vor­stand das Ziel den IST-Zustand des Pro­jek­tes zu erfas­sen. Mit­tels per­sön­li­cher Befra­gun­gen der Pro­jekt­be­tei­lig­ten soll der Bil­dungs­stand, die Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le sowie die Inter­es­sen zur Wei­ter­füh­rung des Bil­dungs­an­ge­bo­tes über­prüft werden.

Stand­ort­be­stim­mung

Die Ver­samm­lun­gen für die Stand­ort­be­stim­mung fan­den in den Schu­lungs­räu­men oder bei Pri­vat­per­so­nen der Dör­fer Lings­hed, Ski­um­pa­ta, Gong­ma, Yul­chung und Ney­raks statt. Die Infor­ma­tio­nen der Teil­neh­men­den Frau­en aus dem weit ent­fern­ten Dipling erhielt ich von Sonam Dor­je, dem Pro­jekt­lei­ter. Ins­ge­samt nah­men 89 Frau­en, wel­che das Bil­dungs­an­ge­bot von EAL nut­zen, an der Umfra­ge teil.

Vier zen­tra­le Fra­gen stan­den im Zentrum:

  1. Über­prü­fung der Lese­kom­pe­tenz, indem die Frau­en ein­zeln einen Abschnitt aus dem Buch vorlasen
  2. Alter der anwe­sen­den Frauen
  3. den Wis­sens­stand vor Auf­nah­me ins EAL-Projekt
  4. das wei­te­re Vor­ge­hen für den kom­men­den Win­ter erkun­den: was ist ihre Moti­va­ti­on und wel­che Lern­in­hal­te sol­len ver­mit­telt werden

Aus­wer­tungs­er­geb­nis­se:

90 % der befrag­ten Teil­neh­me­rin­nen kön­nen flies­send lesen. Das Durch­schnitts­al­ter aller Teil­neh­men­den liegt bei 47 Jah­re. 11 % der Frau­en kann­ten das Alpha­bet vor Bei­tritt zum Pro­jekt oder haben die Schu­le bis zur 10. Klas­se besucht. 80 % der Befrag­ten möch­te den Win­ter­un­ter­richt wei­ter­hin besu­chen. Als Lern­stoff wird mehr­heit­lich das Ver­tie­fen des Lese­ver­ständ­nis­ses gewünscht. Unter­richts­fä­cher wie Schrei­ben, Rech­nen oder Eng­lisch sind für sie zur Zeit von gerin­ge­rer Bedeutung.

Teil­neh­me­rin­nen der Frak­ti­on Teling­khor, Lingshed

Ent­wick­lung per­sön­li­cher Kompetenzen

Das Ziel von EAL, Bil­dung für Erwach­se­ne zu ver­mit­teln, wur­de mit dem tol­len Ergeb­nis weit über­trof­fen. Die hohe Moti­va­ti­on, der Wil­le und die Bereit­schaft lesen zu ler­nen bil­de­ten die Grund­la­ge dafür. Zudem hat die Lese­fä­hig­keit das Selbst­be­wusst­sein der Frau­en gefördert.

Die Stand­ort­be­stim­mung zeig­te auf, dass

  • der Wunsch der Pro­jekt­be­tei­lig­ten vor­han­den ist, dass das Pro­jekt von EAL wei­ter­ge­führt wird
  • eine Ver­tie­fung des Lese­ver­ständ­nis­ses, beson­ders von bud­dhis­ti­schen Tex­ten, erwünscht ist

Yul­chung

Die Frau­en aus dem Berg­dorf Yul­chung haben Eigen­dy­na­mik und Eigen­in­itia­ti­ve ent­wi­ckelt. Letz­ten Win­ter tra­fen sie sich meh­re­re Male in der Woche im Hand­werks­raum, um gemein­sam zu lesen und zu stricken.

Bei mei­nem Besuch teil­ten sie stolz mit, dass sie ohne Lehr­kraft aus­kom­men. Die Wis­sens­ver­mitt­lung fin­det unter­ein­an­der statt. Ver­sier­te­re Teil­neh­me­rin­nen unter­stüt­zen die weni­ger ver­sier­ten Teil­neh­me­rin­nen, es sei ein Geben und Neh­men, erklär­te die Dorf­vor­ste­he­rin. Der Leit­ge­dan­ke von EAL: Hil­fe zur Selbst­hil­fe wird erfüllt.

Herz­li­che Gra­tu­la­ti­on für die­sen erfreu­li­chen Schritt in die Selbständigkeit.

 

nach dem Tref­fen wird im Hand­werks­raum gemein­sam gekocht

Lings­hed Internatsschule

Pri­mar­schü­ler Lings­hed Hostel

Im März 2022 öff­ne­te nach zwei Jah­ren pan­de­mie­be­ding­ter Schlies­sung die Inter­nats­schu­le in Lings­hed wie­der. Zum Schul­be­ginn konn­ten nicht alle staat­li­chen Lehr­per­so­nen die Stel­le antre­ten, da im April und Mai Wei­ter­bil­dun­gen und Examen statt­fan­den. Der Pro­jekt­lei­ter Sonam Dor­je orga­ni­sier­te dar­auf­hin für die­se Zeit Pri­vat­lehr­kräf­te, damit die feh­len­den Unter­richts­fä­cher wie Mathe­ma­tik, Natur­wis­sen­schaft, Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und Tibe­tan Gram­ma­tik abge­deckt wer­den konn­ten. Auf Anfra­ge von Sonam Dor­je leis­te­te EAL den finan­zi­el­len Bei­trag für sechs Lehr­ge­häl­ter in der Inter­nats­schu­le Lings­hed sowie je ein Lehr­ge­halt der Dorf­schu­len von Yul­chung und von Dipling.

Akti­on Lesebrillen

Bei mei­nem letz­ten Besuch im Jahr 2019 stell­te ich bei den älte­ren Schü­ler und Schü­le­rin­nen ver­mehrt eine Alters­sich­tig­keit (Pres­by­o­pie) fest. Sal­gi­na Optik in Schiers spon­ser­te 150 Lese­bril­len in fünf ver­schie­de­nen Seh­stär­ken. Die Nach­fra­ge der Lese­bril­len war gross, fast alle Bril­len fan­den neue Besitzer.

die ältes­te Teil­neh­me­rin beim Bril­len testen
ein will­kom­me­nes Geschenk

 

 

 

 

 

 

    Herz­li­chen Dank an Mar­cel Marchion.

Geschäft Sal­gi­na Optik in Schiers

Win­ter­un­ter­richt 2022/2023

Der Win­ter­un­ter­richt für den kom­men­den Win­ter wird in den Dör­fern Lings­hed, Ski­um­pa­ta, Gong­ma, Dipling und Ney­raks wei­ter­hin durch­ge­führt. Orga­ni­siert wer­den die Lehr­kräf­te wie anhin von den Teil­neh­men­den selbst.

In Ladakh ist es Tra­di­ti­on, dass bei Hei­rat das frisch ver­mähl­te Ehe­paar ins Eltern­haus des Bräu­ti­gams ein­zieht. Zuge­zo­ge­ne Frau­en begrüs­sen das Bil­dungs­an­ge­bot von EAL. Sie sind inter­es­siert, moti­viert und freu­en sich am Bil­dungs­an­ge­bot von EAL teil­zu­neh­men. Die Anzahl der Teil­neh­men­den erhöht sich um 12 bis 15 Frauen.

Es freut uns sehr, dass wir dank Ihrer Unter­stüt­zung den Win­ter­un­ter­richt wäh­rend der Pan­de­mie auf­recht­erhal­ten kön­nen. Vie­len herz­li­chen Dank für Ihre Spende!

In den Dör­fern der Regi­on Sen­ge La fand der Win­ter­un­ter­richt 2020/2021 für Erwach­se­ne unter Ein­hal­tung der Schutz­mass­nah­men statt. Es nah­men ca. 120 Erwach­se­ne aus sechs ver­schie­de­nen Berg­dör­fern dar­an teil.

Für Jugend­li­che ab 14 Jah­ren fand auch im Win­ter 2020/21 ein zusätz­li­ches Lern­an­ge­bot in Chog­lam­sar, in einem Aus­sen­be­zirk von Leh, statt.

Mit Blick auf das neue Jahr kann dank Ihren gross­zü­gi­gen Spen­den der Win­ter­un­ter­richt wei­ter­ge­führt und die Leh­rer­ge­häl­ter für das kom­men­de Jahr sicher­ge­stellt werden.

Im Namen der Kin­der, Stu­die­ren­den und Erwach­se­nen der Regi­on Sen­ge La im Ladakh, möch­te sich der Vor­stand und die Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen vor Ort für Ihre wert­vol­le Unter­stüt­zung bedanken.

Wir wün­schen einen guten Start ins neue Jahr 2022 ver­bun­den mit einem herz­li­chen Jul­ley, Julley.

Aktu­el­le Situation
Obwohl Ladakh stän­dig von Lock­downs betrof­fen war, konn­ten die Zie­le mehr­heit­lich umge­setzt wer­den. Das ver­dan­ken wir vor allem unse­ren Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen vor Ort, Sonam Dor­je und Lob­zang Rinchen.

EAL macht es stolz, zwei enga­gier­te und ver­ant­wor­tungs­vol­le Koor­di­na­to­ren im Team zu haben.

Herz­li­chen Dank an die­ser Stel­le für den gros­sen Einsatz!

Win­ter­un­ter­richt für Erwach­se­ne in Lingshed
Dank dem gros­sen Enga­ge­ment der Non­nen des Klos­ters Lings­hed konn­te auch letz­ten Win­ter der Unter­richt für Erwach­se­ne statt­fin­den. Es nah­men wie schon im Vor­jahr rund 80 Frau­en dar­an teil. Wäh­rend zwei Mona­ten wur­de im Win­ter am Sams­tag und Sonn­tag die ladak­hi­sche Spra­che Bho­ti ver­tieft. Nebst dem Schul­un­ter­richt ist auch der sozia­le Kon­takt für die Frau­en von gros­ser Bedeutung.

Pro­jekt­lei­ter, Lob­zang Rinchen, zu Besuch bei den Non­nen in Lingshed

Win­ter­un­ter­richt für Jugend­li­che aus der Regi­on Sen­ge La in Choglamsar
Einen beson­de­ren Dank geht an Sonam Dor­je und Lob­zang Rinchen. Ihnen ver­dan­ken wir, dass der Win­ter­un­ter­richt in Chog­lam­sar statt­fin­den konn­te. Wie schon im Vor­jahr orga­ni­sier­ten sie für 105 Stu­die­ren­de eine Unter­kunft, Lehr­per­so­nen sowie ein Koch Team. Die­ser wich­ti­ge För­der­un­ter­richt in den schul­frei­en Win­ter­mo­na­ten wur­de von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit Freu­de und Begeis­te­rung angenommen.

Unter­richts­stun­de der 9. Klasse

Hand­werks­raum und Schul­haus­an­bau in Yul­chung: Raum­tem­pe­ra­tur im Plusbereich!
Die im Jahr 2017 erbau­ten Gebäu­de ver­fü­gen über iso­lier­te Wän­de und Dop­pel­glas­fens­ter. Der Ver­ein EAL über­nahm damals sämt­li­che Zusatz­kos­ten für die Iso­la­ti­on der Wän­de und Fens­ter. Bei schö­nem Wet­ter wer­den die Räum­lich­kei­ten durch die direk­te Son­nen­ein­strah­lung erwärmt. Die iso­lier­ten Wän­de spei­chern die erzeug­te Wär­me über meh­re­re Tage. Dadurch kann sogar bei bewölk­tem Him­mel eine ange­neh­me Raum­tem­pe­ra­tur erreicht werden.

Zusam­men­kunft im Handwerksraum

Der Win­ter­un­ter­richt der Erwach­se­nen fin­det im Hand­werks­raum statt. Auch wird er von der Dorf­be­völ­ke­rung rege als Sit­zungs­zim­mer und Gemein­schafts­raum benutzt.

Im März 2020 wur­den in Indi­en die Schu­len und Inter­na­te geschlos­sen. Dar­auf­hin kehr­ten die Schü­ler und Stu­den­ten in ihre Dör­fer zurück.

Die Lehr­kräf­te aus der Regi­on Sen­ge La haben aus Eigen­in­itia­ti­ve die Behör­den um eine Son­der­ge­neh­mi­gung gebe­ten, damit sie in den Dör­fern den Unter­richt abhal­ten dürfen.

Die Schü­ler schrei­ben die Abschluss­prü­fun­gen im neu erstell­ten Schulhausanbau
von EAL gespon­ser­tes Schul­ma­te­ri­al für die Jüngsten

 

enga­giert und enorm moti­viert – die Frau­en der Regi­on Sen­ge La

Zu Besuch bei den Teil­neh­me­rin­nen, beglei­tet von der Lehrperson

Lings­hed
Lings­hed ist die gröss­te Gemein­de der Regi­on Sen­ga La und zählt 490 Ein­woh­ner. Die Streu­sied­lung ist in sie­ben Frak­tio­nen unterteilt.

Das Dorf ist letz­tes Jahr ins Erwach­se­nen-Bil­dungs­pro­jekt auf­ge­nom­men wor­den. Am Win­ter­un­ter­richt neh­men rund 80 Frau­en teil. In jeder Frak­ti­on wird eine Lehr­per­son vom Ver­ein EAL finan­ziert. Die Teil­neh­me­rin­nen sind für die Orga­ni­sa­ti­on der Lehr­kräf­te selbst ver­ant­wort­lich. Die Non­nen aus dem Klos­ter Lings­hed haben bei der Anfra­ge spon­tan zugesagt.

Wäh­rend zwei Mona­ten wur­de im Win­ter am Sams­tag und Sonn­tag die ladak­hi­sche Spra­che Bho­ti unter­rich­tet. Und das Ergeb­nis ist bemer­kens­wert: Im ver­gan­ge­nen Win­ter haben 90 % der Teil­neh­me­rin­nen flie­ßend lesen gelernt.

In per­sön­li­chen Gesprä­chen teil­ten die Dorf­frau­en mit, dass sie stets ein klei­nes Gebets-Taschen­buch mit sich tra­gen. Und sie lesen, wann immer sie Zeit dafür haben. Vor allem wäh­rend des Scha­fe Hüten sei dies eine will­kom­me­ne Abwechslung.

Vor­le­sen aus dem klei­nen Taschenbuch

Ski­um­pa­ta, Yul­chung, Nya­raks, Dipling
In den Dör­fern teil­ten die Frau­en bei den Zusam­men­künf­ten mit, dass sie das Ange­bot vom Win­ter­un­ter­richt wei­ter­hin nut­zen möch­ten. Es berei­te ihnen sehr viel Freu­de zu ler­nen. Eine 30 jäh­ri­ge Frau erzähl­te, dass sie als Kind ger­ne zur Schu­le gegan­gen wäre. Sie schät­ze es sehr, jetzt die Mög­lich­keit dazu zu haben, denn damals stand der Schul­be­such nur weni­gen Kin­dern offen.

Win­ter Unter­richt Choglamsar
Der Initi­ant und Aus­bil­dungs-Ver­ant­wort­li­che Sonam Dor­je erar­bei­te­te in Zusam­men­ar­beit mit den öffent­li­chen Ver­tre­tern der Regi­on Sen­ga La einen Lehr­plan sowie ein Bud­get für alle erfor­der­li­chen Mit­tel. Bereits im ver­gan­ge­nen Win­ter 2018/2019 haben mehr als 100 Schü­ler am Win­ter Unter­richt in Chog­lam­sar teil­ge­nom­men. Neun Leh­rer und Leh­re­rin­nen haben wäh­rend zwei Mona­ten in Wis­sen­schaft, Phi­lo­so­phie, Mathe­ma­tik und Spra­chen unterrichtet.

Die­ses pri­vat orga­ni­sier­te Ange­bot kann nur statt­fin­den, indem die gesam­ten Kos­ten wie Ent­loh­nung, Lehr­mit­tel, Essen und ein­fachs­te Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de gespon­sert wer­den. Damit der Unter­richt auch in den nächs­ten Jah­ren durch­ge­führt wer­den kann, ist das Pro­jekt auf ver­schie­de­ne Spon­so­ren ange­wie­sen, die bereit sind, jähr­lich einen fixen Bei­trag zu leis­ten. Die Pro­jekt­dau­er ist auf fünf Jah­re ausgerichtet.

Der Vor­stand vom Ver­ein EAL ist vom Win­ter Edu­ca­ti­on Pro­ject über­zeugt. Bis­her fand der Win­ter Unter­richt der Stu­die­ren­den in ver­schie­de­nen Dör­fer statt. Die ört­li­che Abge­schie­den­heit erschwer­te oft aus­ge­bil­de­te Lehr­kräf­te zu fin­den. Und es fehl­te jeweils auch an Infra­struk­tur. Durch die Zen­tra­li­sie­rung kön­nen Kos­ten ein­ge­spart wer­den. Die Schü­ler pro­fi­tie­ren von einem qua­li­ta­tiv bes­se­ren Lernangebot.

EAL hat auf Anfra­ge hin zwei Leh­rer­ge­häl­ter für eine Dau­er von fünf Jah­ren zugesichert.