Um an unserem Jubiläum teilzunehmen, kannst du dich ganz einfach über den folgenden Link anmelden:
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Ein besonderes Jahr — wir feiern 10 Jahre Engagement für die Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Ladakh, Himalaya
Vor zehn Jahren legte Lobzang Rinchen den Grundstein für das Erwachsenenbildungsprojekt in Ladakh. Zahlreiche Erwachsene konnten das Lesen und Schreiben lernen, wodurch sie neue Perspektiven für ihr Leben eröffneten. Gleichzeitig haben Kinder und Jugendliche durch gezielten Winterunterricht ihre schulischen Fähigkeiten ausgebaut. Mit Freude blicken wir auf die positive Entwicklung der letzten Jahre zurück und danken allen, die dazu beigetragen haben.
Sonam Dorje eröffnete den Abend mit einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden. Anschließend hielt Lobzang Rinchen eine unterhaltsame und spannende Rede, in der er die Zuhörer auf eine Reise durch einige bewegende Ereignisse der letzten 10 Jahre mitnahm. Im zweiten Teil seiner Ansprache widmete er sich den wichtigen Themen Bildung und Kulturerhaltung.
Ein festliches Abendessen rundete den Abend ab und bot uns die Gelegenheit für persönliche Gespräche. Besonders freuten wir uns, ehemalige Schüler:innen wiederzutreffen, die wir während unseres Besuchs der Internatsschule in Kalthse im Winter 2018 kennengelernt hatten. Sie sind zu selbstbewussten jungen Frauen und Männern herangewachsen.
Wir bedankten uns bei allen ganz herzlich für den tollen Abend, die vielen Geschenke und die herzliche Gastfreundschaft, die uns zuteilwurde. Es war ein unvergesslicher Moment, den wir in guter Erinnerung behalten werden.
Entstehungsgeschichte des Wohnheims in Choglamsar
Geshe Ngawang Jangchup ist der Gründer des Wohnheims in Choglamsar, das er seit über 30 Jahren leitet. Geboren in Lingshed und im dortigen Kloster aufgewachsen, verließ er 1968 als 14-Jähriger seine Heimat, um seine Studien an der tibetischen Klosteruniversität Drepung in Südindien fortzusetzen. 1990 legte er in Varanasi die Abschlussprüfung zum Geshe Lharampa ab, dem höchsten akademischen Grad in der Gelug-Tradition.
Als er 1991 nach 23 Jahren nach Ladakh zurückkehrte, stellte er fest, dass sich das Bildungsniveau in der Region kaum verbessert hatte. Er erkannte, dass der Schlüssel zum Durchbrechen des Armutskreislaufs in der Bildung liegt.
Sein Wunsch war, den Kindern aus der entlegenen Region Senge La eine moderne Bildung als Grundlage zu ermöglichen. Der beste Weg, dieses Ziel zu erreichen, war der Bau eines Wohnheims in der Nähe der Bildungszentren von Leh. Während des Sommerhalbjahres wohnen Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 24 Jahren dort und besuchen umliegende Schulen. In den schulfreien Wintermonaten fand für sie der Förderunterricht statt, den Sonam Dorje und Lobzang Rinchen durchführten.
Der Start des Erwachsenenbildungsprojekts im Lungnaktal, Zanskar, verlief erfolgreich, auch wenn weniger Frauen teilnahmen als ursprünglich geplant.
In der Region Zanskar wurde erstmals der Winterunterricht durchgeführt, an dem rund 60 Frauen teilnahmen. Bei meinem Besuch war ich beeindruckt, wie viele Teilnehmende bereits einfache Texte lesen konnten.
Auf dem Landweg von Dehli nach Ladakh
Der Bezirk Zanskar, der zum Unionsterritorium Ladakh gehört, war lange Zeit nur zu Fuß erreichbar. In den vergangenen Jahren wurde kontinuierlich daran gearbeitet, die abgeschiedene Region und ihre Bewohner mit der Außenwelt zu verbinden. Nach und nach wurden Abschnitte der Trekkingrouten zu Jeep-Pisten ausgebaut. Seit diesem Jahr ist die gesamte Route von Darcha bis Wanla offiziell befahrbar, und Padum, das Verwaltungszentrum von Zanskar, kann nun direkt von Darcha aus mit dem Auto erreicht werden.
In diesem Jahr begleitete mich mein Mann nach Ladakh, und wir reisten auf dem Landweg von der Millionenmetropole Delhi ins «Land der hohen Pässe». Die Reise führte uns vom heißen indischen Flachland, wo die Temperaturen im Mai vor dem Monsun kaum erträglich waren, hinauf in die wüstenhafte Hochgebirgsregion Ladakhs. Unterwegs durchquerten wir die Ausläufer des indischen Himalayas – von den grünen, üppigen Wäldern mit neugierigen Affen bis hinauf zum schneebedeckten Shinkula-Pass auf 5.053 Metern Höhe, der direkt ins Lungnaktal nach Padum führt.
Der Projektleiter Nawang Palden erwartete uns mit seinem Auto kurz nach Darcha und wir freuten uns beide auf ein Wiedersehen. Die fünfstündige Autofahrt liess uns viel Zeit, um Neuigkeiten auszutauschen. Am Abend erreichten wir Anmu, eines der fünf Dörfer, welches seit letztem Jahr am Erwachsenenprojekt teilnimmt. Wir übernachteten im Haus des Lehrers Sampel.
Besuch der Dörfer Anmu, Raru, Mune, Pipcha und Sheela: Eindrücke und Fortschritte
Im Dorf Anmu nahmen sechs Erwachsene am Winterunterricht teil. Dank der kleinen Klassengröße konnten sie besonders intensiv vom Lernangebot profitieren. Der Lehrer Stanzin Sampel, ein staatlich angestellter Lehrer, unterrichtet im Sommer die Dorfkinder. Für ihn ist es eine bereichernde Abwechslung, während der schulfreien Wintermonate für das Projekt EAL tätig zu sein. Die Teilnehmenden erlernten das Lesen in der ladakhischen Sprache Bothi und in Englisch, das Schreiben ihrer Namen sowie grundlegende mathematische Fähigkeiten.
Jampel Sherap war der einzige Mann, der im Lungnaktal am Winterunterricht teilnahm. Besonders interessierte mich seine Motivation, denn Sherap stammt aus einem abgelegenen Bergdorf, das bisher noch nicht ans Strassennetz angebunden ist. In einem persönlichen Gespräch berichtete er mir von seinen Beweggründen.
Sherap ist 38 Jahre alt und in Shade aufgewachsen. In seinem Dorf leben rund 12 Familien. Es liegt auf fast 4’000 Metern Höhe und ist nur über einen drei stündigen Fussmarsch von der nächsten Strasse aus erreichbar. Sherap hatte nie die Gelegenheit eine Schule zu besuchen. Im vergangenen Winter arbeitete er am Strassenbau im Lungnaktal und wohnte bei Verwandten in Anmu. Als er vom Projekt erfuhr, meldete er sich sofort für den Winterunterricht an. Damit erfüllte sich für Sherap ein lang gehegter Wunsch.
Die Lehrpersonen aus dem Dorf Raru berichteten, wie herausfordernd es anfangs war, die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zu gewinnen. Es stellte sich die Frage, wie das Zuhören als Fähigkeit erlernt und in den Mittelpunkt des Unterrichts gestellt werden kann.
Wir trafen am Nachmittag in Mune ein. Eifrig lasen die Frauen Texte vor und zeigten uns, was sie im vergangenen Winter in ihren Schulheften notiert hatten. Die Nachricht des Treffens erreichte leider die Hälfte der Frauen auf den weitentfernten Feldern nicht rechtzeitig, sodass sie an der Zusammenkunft fehlten.
Die Lehrer berichteten, dass nach anfänglichen Schwierigkeiten die Teilnehmenden nun Fortschritte verzeichnen können und sich immer mehr sicher im Lesen, Schreiben und Rechnen fühlen. Es war bemerkenswert zu sehen, wie viel sie in kurzer Zeit gelernt haben.
Anschließend bereitete die Dorfgemeinschaft ein gemeinsames Abendessen für alle vor. Bei solchen Anlässen teilen sich die Männer und Frauen die Aufgaben: Die Männer kümmern sich draußen um die Feuerstelle und kochen Tee im großen Kochtopf, während die Frauen für die Zubereitung des Essens verantwortlich sind. Das selbstgebraute Bier (Chang) darf bei keinem Anlass fehlen.
In Sheela fand im vergangenen Winter kein Unterricht statt, da zu Beginn des geplanten Schulangebotes vier Personen verstorben sind. Der Lehrer war daher für mehr als einen Monat mit den Beerdigungszeremonien beschäftigt.
Ichar, ein weiteres Dorf im Lugnaktal ist am Winterunterricht interessiert
Ichar umfasst circa 50 Haushalte, in denen rund 150 Menschen leben. Die meisten sind Selbstversorger. Das Dorf liegt 50 km von Padum entfernt und gehört zu den größeren Dörfern im Lungnaktal. Durch Mundpropaganda erfuhr die Dorfgemeinschaft von dem Winterunterricht in den benachbarten Dörfern. Auf dem Weg von Anmu nach Padum besuchten wir Ichar, wo etwa 30 interessierte Frauen und Männer an der Versammlung teilnahmen. Nawang stellte das Erwachsenenbildungsprojekt von EAL sowie die Philosophie und Ziele vor. Die Frauen zeigten großes Interesse. Der Verein EAL hat sich entschieden, Ichar im kommenden Winter in das Erwachsenenprojekt aufzunehmen. Die Lehrkräfte werden von der Dorfbevölkerung organisiert.
Winterunterricht 2023/2024 für Kinder und Jugendliche in der Region Senge La
In den Dörfern der Region Segne La fand der Winterunterricht mit rund 150 Schülerinnen und Schüler statt.
Es freut uns sehr, dass wir Dank den Spendengeldern sechs Lehrpersonen vom Verein Education for Adults in Ladakh zur Verfügung stellen konnten. Die Kinder erhielten schulische Unterstützung in den Fächern Mathematik, Englisch, Hindi, Bothi und Naturwissenschaft. Zum Abschluss wurden Prüfungen abgehalten, die alle Schülerinnen und Schüler erfolgreich bestanden.
Lingshed
Stanzin Dolma lebt allein in ihrem Haus. Ihr Mann kam vor vielen Jahren bei einem Lawinenunglück ums Leben, und ihre fünf erwachsenen Kinder sind inzwischen ausgezogen. Ihr Tag beginnt um 05:00 Uhr. Bevor sie sich um die Schafe kümmert und auf dem Feld arbeitet, liest sie täglich 30 Minuten philosophische Texte aus ihrem Gebetsbuch.
Sie sagt, dass ihr das morgendliche Leseritual Kraft gibt. Manchmal bleibt sie jedoch beim Lesen stehen und versteht die Bedeutung des Textes nicht. Das Angebot, Einzelunterricht zu erhalten, nahm sie dankbar an. Gemeinsam mit der Nonne Tashi habe ich vereinbart, ihr sporadisch maximal 50 Stunden Einzelunterricht zu erteilen.
Skiumpata
Hockey – wird zunehmend zu einem populären Wintersport in den Bergdörfern Senge La
Ausblick
Der Winterunterricht für Erwachsene im Lungnaktal wird auch in diesem Jahr im gleichen Rahmen wie im letzten Winter fortgesetzt. Nawang Palden wird die Dörfer während des Winters besuchen und die Lehrkräfte betreuen. Der Verein EAL finanziert für den Winterunterricht 2024/2025 die Gehälter von 11 Lehrkräften.
Für den Winterunterricht 2024/2025 in der Region Senge La organisiert der Projektleiter Sonam Dorje zusätzliches Lernangebot in den Dörfern. Der Verein EAL stellt finanzielle Unterstützung für fünf Lehrpersonen zur Verfügung.
Die Kinder haben große Freude am Hockeyspielen. Sofern es die Bedingungen zulassen, wird auch im kommenden Winter wieder ein Hockey-Camp stattfinden. Tsultim, der Präsident von SINGELA PARTNERS, organisiert das Camp in Zusammenarbeit mit Lobzang Rinchen.
In Skiumpata wird der Winterunterricht weiterhin angeboten, während er in den anderen Dörfern der Region Senge La nur sporadisch stattfindet.
Unterstützen Sie mit CHF 20.- die Lehrpersonengehälter für den Winterunterricht 2023/2024 für Jugendliche in den Dörfern der Region Senge La, Ladakh – Himalaya.
Während der Wintersaison bleiben die staatlichen Schulen für drei Monate, von Dezember 2023 bis Februar 2024, geschlossen. Der Winterunterricht wird organisiert, um die schulische Entwicklung zu stärken und zu verbessern und die Schülerinnen und Schüler in ihren Studien besser vorankommen.
Überdies hat das staatliche Bildungsministerium die Hindi Sprache von der 1. bis zur 8. Klasse als Pflichtfach eingeführt. Für den Übertritt in die 9. Klasse müssen die Schüler:innen Prüfungen in Hindi ablegen. Nur wer erfolgreich die Prüfungen absolviert, ist für die 9. Klasse zugelassen.
Für den Winter 2023/2024 organisiert der Projektleiter Sonam Dorje das zusätzliche Lernangebot in sieben Dörfern.
Der Bildungsplan beinhaltet nebst Hindi auch Unterrichtsfächer wie Mathematik, Englisch, Bothi und Wissenschaft. 145 Jugendliche profieren von der Förderung. Insgesamt unterrichten 24 Lehrkräfte.
Der Verein EAL leistet für sechs Lehrpersonen finanzielle Unterstützung.
Herzlichen Dank für Ihre Spende!
Der Vorstand
Trudi Vetsch, Anja Zobrist und Olivia Vetsch
Bei Spenden über CHF 100.- erhalten Sie einen Steuernachweis.
Anfangs September 2023 reiste ich für zwei Wochen nach Ladakh mit dem Ziel, die Aufnahme einer neuen Region ins Erwachsenen-Bildungsprojekt zu prüfen. Nawang Palden, der neue Projektleiter, besuchte bereits im Frühjahr 2023 einzelne Dörfer und befragte die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner nach deren Bedürfnisse und Interesse für Erwachsenenbildung. Aufgrund der positiven Rückmeldung und dem grossen Interesse wurde die Region Zansksar zum Hauptreiseziel der diesjährigen Reise.
Zanskar, ein ehemaliges buddhistisches Königreich
Das abgelegene Hochtal liegt 320 km westlich vom geografischen Zentrum Leh auf durchschnittlich 3’500 m. ü. M. Das Gebiet hat eine Fläche von rund 7’000 km². Die Bevölkerungszahl wird etwa auf 20’000 Einwohner:innen geschätzt. Padum, mit beinahe 2’000 Einwohnenden ist der grösste Ort im Tal und das Verwaltungszentrum der Region.
Das an die Region Senge La angrenzende Zanskartal ist über die neu erschlossene Verbindungsstrasse «Wanla-Lingshed-Padum» sowie über die Anbindungstrasse von Kargil erreichbar. In den Wintermonaten ist die Bevölkerung von der Aussenwelt abgeschnitten und nur über den «Chaddar-Trek», den gleichnamigen gefrorenen Fluss, erreichbar.
Start mit dem Bildungsprojekt im Lungnaktal
Eines der definierten Ziele des Vereins EAL ist der Zugang zu Erwachsenenbildung in weiteren Regionen im Ladakh zu erschliessen. Eine Bekannte vermittelte uns im Winter 2023 den Kontakt von Nawang Palden. Er wohnt mit seiner Familie in Sheela, ein Bergbauerndorf im Lungnaktal, Zanskar. Nach mehreren Telefonaten mit ihm beschloss der Vorstand von EAL ihn als neuen Projektleiter für Erwachsenenbildung zu engagieren.
Wir freuen uns, mit Nawang Palden einen kompetenten und erfahrenen Partner gewonnen zu haben, dessen langjährige Erfahrungen als Sekretär einer NGO einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Erwachsenen-Bildungsprojektes im Zanskar bedeutet.
Das Lungnaktal ist ein 80 km langes Seitental vom Zanskar und verläuft südöstlich von Padum Richtung Darcha. Das Gebiet umfasst 18 Dörfer. Es leben rund 1’400 Menschen in dieser Region. Dank der Vorarbeit von Nawang Palden waren die Dorfgemeinschaften bereits über den Verein EAL informiert. Bei den persönlichen Treffen mit den Dorfbewohner:innen wurde der Verein EAL und deren Philosophie und Ziele nochmals vorgestellt.
Im September 2023 sind die Gemeinden Sheela, Pipcha, Mune, Raru und Anmu ins Erwachsenenbildungsprojekt aufgenommen worden. Im kommenden Winter nehmen 96 Frauen aus diesen Dörfern am Unterricht teil. Dabei hat der Vorstand von EAL neun Lehrpersonen angestellt.
Die zukünftigen Schülerinnen haben alle einen gemeinsamen Wunsch: die ladakhische Sprache Bhoti, lesen und schreiben zu können. Geschrieben wird Bothi in tibetischer Schrift. Die Schriftsprache Bhoti steht dem klassischen Tibetisch nahe.
Organisatorisches
Im Ladakh ist es Tradition, dass bei einer Heirat das vermählte Ehepaar ins Elternhaus des Bräutigams einzieht. Vereinzelt haben Frauen ein Studium absolviert, doch aufgrund der abgeschiedenen Lage der Dörfer ist es für sie beinahe unmöglich in der Umgebung eine Arbeit zu finden. Nawang und ich haben beschlossen, bei der Lehrkraftrekrutierung Frauen mit einem Studienabschlusss den Vorrang zu geben. Bei Anfrage als Lehrperson haben fünf Frauen spontan zugesagt.
Der Winterunterricht startet am 1. Januar 2024 und dauert zwei Monate. Der Unterricht findet an sechs Tage pro Woche mit jeweils zwei bis drei Stunden pro Tag statt. Der Verein EAL stellt für jede neu ins Projekt aufgenommene Teilnehmerin ein Heft und ein Stift zur Verfügung. Für die Lehrpersonen wurde nebst dem Anstellungsvertrag ein Bildungsplan sowie ein Pflichtenheft erarbeitet. Mit der Aufnahme am Winterunterricht verpflichten sich die Teilnehmenden zur Anwesenheit während der ganzen Unterrichtszeit.
Start Winterunterricht 2023/2024 für Erwachsene in fünf Dörfern
Anmu
Anmu liegt auf einer von Gerstenfelder umgebenen Anhöhe im mittleren Teil des Lungnaktals. Durch die Abgeschiedenheit des Dorfes leben die 50 Einwohner:innen weitgehend unabhängig. Die Kinder besuchen die öffentliche Schule im Dorf. Der vom Staat angestellte Lehrer Stanzin Sampel unterrichtet die Schulkinder während dem Sommerhalbjahr. Wir konnten Stanzin als Lehrperson für das Bildungsprojekt gewinnen. Am Winterunterricht nehmen 7 Frauen teil.
Sheela
Sheela liegt in der Talsohle am Anfang des Lungnaktals. Das Dorf ist üppig grün und steht in völligem Kontrast zu der kargen Landschaft von Zanskar. Im Dorf leben 27 Familien mit durchschnittlich drei Kindern. Am Winterunterricht nehmen 15 Frauen teil.
Raru
Das Bergdorf Raru ist die grösste Gemeinde im Lungnaktal und liegt auf 3’800 m. ü. M. Eine Ansammlung von Häusern im Sinne eines Dorfkerns umgibt die Gebetsmühle. Annähernd 180 Menschen leben in Raru. Drei Lehrerinnen unterrichten die 34 Teilnehmerinnen.
Pipcha
Das Dorf Pipcha ist terrassenförmig in den steilen Abhang hinein gebaut. Es besteht aus 24 Häuser mit rund 145 Einwohner:innen. Für den Unterricht konnten wir einen Mönch aus dem benachbarten Kloster Bardan als Lehrperson gewinnen. Überdies hat sich ein ehemaliger staatlicher Lehrer zur Verfügung gestellt. 20 Frauen nehmen am Unterricht teil.
Mune
Das Dorf Mune umfasst 22 Haushalte und zählt 120 Einwohner:innen. Am Unterricht nehmen 20 Teilnehmerinnen teil.
Region Senge La
Winterunterricht 2023/2024 für Erwachsene in den Dörfern der Regio Senge La
Auf der Rückreise nach Leh verweilte ich drei Tage in den Dörfern des Senge La. In Gesprächen mit den Teilnehmerinnen wurde eindeutig der Wunsch geäussert, ein weiteres Jahr den Winterunterricht besuchen zu dürfen. Sechs Nonnen aus dem Kloster Lingshed stehen weiterhin als Lehrerinnen zur Verfügung. In Skiumpata und Yulchung sind die Stellen derzeit vakant. Rund 78 Frauen profitieren von diesem Angebot in der Region Senge La.
Winterunterricht für Studierende der Region Senge La
Während der Wintersaison bleiben die staatlichen Schulen für drei Monate, von Dezember 2023 bis Februar 2024, geschlossen. Der Winterunterricht wird organisiert, um die schulische Entwicklung zu stärken und zu verbessern und die Schülerinnen und Schüler in ihren Studien besser vorankommen.
Überdies hat das staatliche Bildungsministerium die Hindi Sprache von der 1. bis zur 8. Klasse als Pflichtfach eingeführt. Für den Übertritt in die 9. Klasse müssen die Schüler:innen Prüfungen in Hindi ablegen. Nur wer erfolgreich die Prüfungen absolviert, ist für die 9. Klasse zugelassen.
Für den Winter 2023/2024 organisiert der Projektleiter Sonam Dorje das zusätzliche Lernangebot in sieben Dörfern.
Der Bildungsplan beinhaltet nebst Hindi auch Unterrichtsfächer wie Mathematik, Englisch, Bothi und Wissenschaft. 145 Jugendliche profieren von der Förderung. Insgesamt unterrichten 24 Lehrkräfte.
Der Verein EAL leistet für sechs Lehrpersonen finanzielle Unterstützung.
Hockey Camp auf 4’000 m. ü. M.
Der Verein EAL unterstützt seit 2019 die Sportaktivität für Kinder und Studierende. Mittels der Sammelaktion «Hockey-Ausrüstung für Ladakh» überreichte der Verein EAL-Schlittschuhe, Helme, Handschuhe sowie Schläger und Schoner an den örtlichen Projektleiter Lobzang Rinchen. Schuh- und Sporthaus Joos aus Schiers überreichte letzten Winter 20 kg Hockeyausrüstung an den Verein EAL.
Ein herzliches Dankeschön an Schuh- und Sporthaus Joos Schiers!
Die in Leh ansässige SINGELA PARTNERS WELFARE ASSOCIATION wurde am 5. Januar 2020 gegründet. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, den Eishockeysport auch in unzugänglichen Gebieten unter den Jugendlichen zu fördern und zu verbreiten.
In der Wintersaison 2022/2023 organisierte Lobzang Tsultim, der Präsident von SINGELA PARTNERS, in Zusammenarbeit mit Lobzang Rinchen, das erste Hockey Camp für Kinder.
Ein Bericht des Präsidenten Lobzang Tsultim:
Wir haben acht Teilnehmer im Dorf Neyraks. Für all diese Kinder war es die erste Erfahrung mit dem Schlittschuhlaufen. Auch die Kinder und ihre Eltern waren sehr erfreut über die Möglichkeit, eine neue Sportart kennen zu lernen. Das Camp wurde von den Organisatoren sieben Tage lang durchgeführt. Danach haben wir den Kindern Schlittschuhe und andere Ausrüstung zur Verfügung gestellt, damit sie einen Monat lang selbst üben können.
Unterstützen Sie mit CHF 20.- die Lehrpersonengehälter für den Winterunterricht 2022/ 2023 für Jugendliche der Region Senge La in Choglamsar, Ladakh – Himalaya. Der Betrag geht vollumfänglich an das Projekt.
Während den Winterferien werden für zwei Monate rund 80 Schülerinnen und Schüler von vier Lehrpersonen unterrichtet. Das Ziel dieses zusätzlichen Lernangebotes ist es, die Grammatik in den Fremdsprachen Englisch, Tibetische Sprache und Hindi zu vertiefen. In Ergänzung zum Schulunterricht findet dieses Jahr wieder ein Hockeytraining statt. EAL beteiligt sich mit einem finanziellen Beitrag für die Trainer. Die Ausrüstung wurde im Jahr 2019 durch eine Sammelaktion von EAL gesponsert.
Herzlichen Dank für Ihre Spende!
Der Vorstand
Trudi Vetsch, Anja Zobrist und Olivia Vetsch
Bei Spenden über CHF 100.- erhalten Sie einen Steuernachweis.
Im Juli 2022 reiste ich für drei Wochen nach Ladakh und freute mich, nach zwei Jahren Grenzschliessung, die Projektleiter sowie altbekannte Freunde und die Teilnehmerinnen aus den Dörfern zu treffen.
Seit acht Jahren ist EAL für die Erwachsenenbildung in der Region Senge La tätig. Im Jahr 2022 setzte sich der Vorstand das Ziel den IST-Zustand des Projektes zu erfassen. Mittels persönlicher Befragungen der Projektbeteiligten soll der Bildungsstand, die Entwicklungspotenziale sowie die Interessen zur Weiterführung des Bildungsangebotes überprüft werden.
Standortbestimmung
Die Versammlungen für die Standortbestimmung fanden in den Schulungsräumen oder bei Privatpersonen der Dörfer Lingshed, Skiumpata, Gongma, Yulchung und Neyraks statt. Die Informationen der Teilnehmenden Frauen aus dem weit entfernten Dipling erhielt ich von Sonam Dorje, dem Projektleiter. Insgesamt nahmen 89 Frauen, welche das Bildungsangebot von EAL nutzen, an der Umfrage teil.
Vier zentrale Fragen standen im Zentrum:
Auswertungsergebnisse:
90 % der befragten Teilnehmerinnen können fliessend lesen. Das Durchschnittsalter aller Teilnehmenden liegt bei 47 Jahre. 11 % der Frauen kannten das Alphabet vor Beitritt zum Projekt oder haben die Schule bis zur 10. Klasse besucht. 80 % der Befragten möchte den Winterunterricht weiterhin besuchen. Als Lernstoff wird mehrheitlich das Vertiefen des Leseverständnisses gewünscht. Unterrichtsfächer wie Schreiben, Rechnen oder Englisch sind für sie zur Zeit von geringerer Bedeutung.
Entwicklung persönlicher Kompetenzen
Das Ziel von EAL, Bildung für Erwachsene zu vermitteln, wurde mit dem tollen Ergebnis weit übertroffen. Die hohe Motivation, der Wille und die Bereitschaft lesen zu lernen bildeten die Grundlage dafür. Zudem hat die Lesefähigkeit das Selbstbewusstsein der Frauen gefördert.
Die Standortbestimmung zeigte auf, dass
Yulchung
Die Frauen aus dem Bergdorf Yulchung haben Eigendynamik und Eigeninitiative entwickelt. Letzten Winter trafen sie sich mehrere Male in der Woche im Handwerksraum, um gemeinsam zu lesen und zu stricken.
Bei meinem Besuch teilten sie stolz mit, dass sie ohne Lehrkraft auskommen. Die Wissensvermittlung findet untereinander statt. Versiertere Teilnehmerinnen unterstützen die weniger versierten Teilnehmerinnen, es sei ein Geben und Nehmen, erklärte die Dorfvorsteherin. Der Leitgedanke von EAL: Hilfe zur Selbsthilfe wird erfüllt.
Herzliche Gratulation für diesen erfreulichen Schritt in die Selbständigkeit.
Lingshed Internatsschule
Im März 2022 öffnete nach zwei Jahren pandemiebedingter Schliessung die Internatsschule in Lingshed wieder. Zum Schulbeginn konnten nicht alle staatlichen Lehrpersonen die Stelle antreten, da im April und Mai Weiterbildungen und Examen stattfanden. Der Projektleiter Sonam Dorje organisierte daraufhin für diese Zeit Privatlehrkräfte, damit die fehlenden Unterrichtsfächer wie Mathematik, Naturwissenschaft, Sozialwissenschaften und Tibetan Grammatik abgedeckt werden konnten. Auf Anfrage von Sonam Dorje leistete EAL den finanziellen Beitrag für sechs Lehrgehälter in der Internatsschule Lingshed sowie je ein Lehrgehalt der Dorfschulen von Yulchung und von Dipling.
Aktion Lesebrillen
Bei meinem letzten Besuch im Jahr 2019 stellte ich bei den älteren Schüler und Schülerinnen vermehrt eine Alterssichtigkeit (Presbyopie) fest. Salgina Optik in Schiers sponserte 150 Lesebrillen in fünf verschiedenen Sehstärken. Die Nachfrage der Lesebrillen war gross, fast alle Brillen fanden neue Besitzer.
Herzlichen Dank an Marcel Marchion.
Winterunterricht 2022/2023
Der Winterunterricht für den kommenden Winter wird in den Dörfern Lingshed, Skiumpata, Gongma, Dipling und Neyraks weiterhin durchgeführt. Organisiert werden die Lehrkräfte wie anhin von den Teilnehmenden selbst.
In Ladakh ist es Tradition, dass bei Heirat das frisch vermählte Ehepaar ins Elternhaus des Bräutigams einzieht. Zugezogene Frauen begrüssen das Bildungsangebot von EAL. Sie sind interessiert, motiviert und freuen sich am Bildungsangebot von EAL teilzunehmen. Die Anzahl der Teilnehmenden erhöht sich um 12 bis 15 Frauen.
Es freut uns sehr, dass wir dank Ihrer Unterstützung den Winterunterricht während der Pandemie aufrechterhalten können. Vielen herzlichen Dank für Ihre Spende!
In den Dörfern der Region Senge La fand der Winterunterricht 2020/2021 für Erwachsene unter Einhaltung der Schutzmassnahmen statt. Es nahmen ca. 120 Erwachsene aus sechs verschiedenen Bergdörfern daran teil.
Für Jugendliche ab 14 Jahren fand auch im Winter 2020/21 ein zusätzliches Lernangebot in Choglamsar, in einem Aussenbezirk von Leh, statt.
Mit Blick auf das neue Jahr kann dank Ihren grosszügigen Spenden der Winterunterricht weitergeführt und die Lehrergehälter für das kommende Jahr sichergestellt werden.
Im Namen der Kinder, Studierenden und Erwachsenen der Region Senge La im Ladakh, möchte sich der Vorstand und die Projektverantwortlichen vor Ort für Ihre wertvolle Unterstützung bedanken.
Wir wünschen einen guten Start ins neue Jahr 2022 verbunden mit einem herzlichen Julley, Julley.
Aktuelle Situation
Obwohl Ladakh ständig von Lockdowns betroffen war, konnten die Ziele mehrheitlich umgesetzt werden. Das verdanken wir vor allem unseren Projektverantwortlichen vor Ort, Sonam Dorje und Lobzang Rinchen.
EAL macht es stolz, zwei engagierte und verantwortungsvolle Koordinatoren im Team zu haben.
Herzlichen Dank an dieser Stelle für den grossen Einsatz!
Winterunterricht für Erwachsene in Lingshed
Dank dem grossen Engagement der Nonnen des Klosters Lingshed konnte auch letzten Winter der Unterricht für Erwachsene stattfinden. Es nahmen wie schon im Vorjahr rund 80 Frauen daran teil. Während zwei Monaten wurde im Winter am Samstag und Sonntag die ladakhische Sprache Bhoti vertieft. Nebst dem Schulunterricht ist auch der soziale Kontakt für die Frauen von grosser Bedeutung.
Winterunterricht für Jugendliche aus der Region Senge La in Choglamsar
Einen besonderen Dank geht an Sonam Dorje und Lobzang Rinchen. Ihnen verdanken wir, dass der Winterunterricht in Choglamsar stattfinden konnte. Wie schon im Vorjahr organisierten sie für 105 Studierende eine Unterkunft, Lehrpersonen sowie ein Koch Team. Dieser wichtige Förderunterricht in den schulfreien Wintermonaten wurde von den Schülerinnen und Schülern mit Freude und Begeisterung angenommen.
Handwerksraum und Schulhausanbau in Yulchung: Raumtemperatur im Plusbereich!
Die im Jahr 2017 erbauten Gebäude verfügen über isolierte Wände und Doppelglasfenster. Der Verein EAL übernahm damals sämtliche Zusatzkosten für die Isolation der Wände und Fenster. Bei schönem Wetter werden die Räumlichkeiten durch die direkte Sonneneinstrahlung erwärmt. Die isolierten Wände speichern die erzeugte Wärme über mehrere Tage. Dadurch kann sogar bei bewölktem Himmel eine angenehme Raumtemperatur erreicht werden.
Der Winterunterricht der Erwachsenen findet im Handwerksraum statt. Auch wird er von der Dorfbevölkerung rege als Sitzungszimmer und Gemeinschaftsraum benutzt.
Im März 2020 wurden in Indien die Schulen und Internate geschlossen. Daraufhin kehrten die Schüler und Studenten in ihre Dörfer zurück.
Die Lehrkräfte aus der Region Senge La haben aus Eigeninitiative die Behörden um eine Sondergenehmigung gebeten, damit sie in den Dörfern den Unterricht abhalten dürfen.
engagiert und enorm motiviert – die Frauen der Region Senge La
Lingshed
Lingshed ist die grösste Gemeinde der Region Senga La und zählt 490 Einwohner. Die Streusiedlung ist in sieben Fraktionen unterteilt.
Das Dorf ist letztes Jahr ins Erwachsenen-Bildungsprojekt aufgenommen worden. Am Winterunterricht nehmen rund 80 Frauen teil. In jeder Fraktion wird eine Lehrperson vom Verein EAL finanziert. Die Teilnehmerinnen sind für die Organisation der Lehrkräfte selbst verantwortlich. Die Nonnen aus dem Kloster Lingshed haben bei der Anfrage spontan zugesagt.
Während zwei Monaten wurde im Winter am Samstag und Sonntag die ladakhische Sprache Bhoti unterrichtet. Und das Ergebnis ist bemerkenswert: Im vergangenen Winter haben 90 % der Teilnehmerinnen fließend lesen gelernt.
In persönlichen Gesprächen teilten die Dorffrauen mit, dass sie stets ein kleines Gebets-Taschenbuch mit sich tragen. Und sie lesen, wann immer sie Zeit dafür haben. Vor allem während des Schafe Hüten sei dies eine willkommene Abwechslung.
Skiumpata, Yulchung, Nyaraks, Dipling
In den Dörfern teilten die Frauen bei den Zusammenkünften mit, dass sie das Angebot vom Winterunterricht weiterhin nutzen möchten. Es bereite ihnen sehr viel Freude zu lernen. Eine 30 jährige Frau erzählte, dass sie als Kind gerne zur Schule gegangen wäre. Sie schätze es sehr, jetzt die Möglichkeit dazu zu haben, denn damals stand der Schulbesuch nur wenigen Kindern offen.
Winter Unterricht Choglamsar
Der Initiant und Ausbildungs-Verantwortliche Sonam Dorje erarbeitete in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Vertretern der Region Senga La einen Lehrplan sowie ein Budget für alle erforderlichen Mittel. Bereits im vergangenen Winter 2018/2019 haben mehr als 100 Schüler am Winter Unterricht in Choglamsar teilgenommen. Neun Lehrer und Lehrerinnen haben während zwei Monaten in Wissenschaft, Philosophie, Mathematik und Sprachen unterrichtet.
Dieses privat organisierte Angebot kann nur stattfinden, indem die gesamten Kosten wie Entlohnung, Lehrmittel, Essen und einfachste Einrichtungsgegenstände gesponsert werden. Damit der Unterricht auch in den nächsten Jahren durchgeführt werden kann, ist das Projekt auf verschiedene Sponsoren angewiesen, die bereit sind, jährlich einen fixen Beitrag zu leisten. Die Projektdauer ist auf fünf Jahre ausgerichtet.
Der Vorstand vom Verein EAL ist vom Winter Education Project überzeugt. Bisher fand der Winter Unterricht der Studierenden in verschiedenen Dörfer statt. Die örtliche Abgeschiedenheit erschwerte oft ausgebildete Lehrkräfte zu finden. Und es fehlte jeweils auch an Infrastruktur. Durch die Zentralisierung können Kosten eingespart werden. Die Schüler profitieren von einem qualitativ besseren Lernangebot.
EAL hat auf Anfrage hin zwei Lehrergehälter für eine Dauer von fünf Jahren zugesichert.