Alle sechs Dörfer der Region Senge La im Bildungsprojekt mit dabei
Die Region Senge La umfasst sechs Dörfer. Es leben rund 950 Menschen in diesem Bezirk. Im August 2018 sind die zwei Gemeinden Lingshed und Dipling neu dazu gestossen. Insgesamt nehmen im kommenden Jahr 146 Frauen am Unterricht teil.
Und sie alle haben einen gemeinsamen Wunsch: die ladakhische Sprache, Bhoti, lesen und schreiben zu können. Geschrieben wird Ladakhi in tibetischer Schrift. Die Schriftsprache Bhoti steht dem klassischen Tibetisch nahe und unterscheidet sich damit erheblich von der Umgangssprache.
Erwachsenenbildung — drei neue Dörfer
Der Verein unterstützt seit Juni 2017 die benachbarten Dörfer Skiumpata, Gomga und Nyaraks. EAL finanziert das notwendige Schulmaterial und jeweils eine Lehrperson. Insgesamt nehmen 31 Frauen aus vier Dörfer am Unterricht teil. Die Erwachsenen werden von Studenten, die in den Semesterferien ihre Dörfer besuchen, unterrichtet. Es finden täglich zwei Lektionen statt.
Winter Unterricht
Die Kinder besuchen während den Sommermonaten die Internatsschule in Lingshed. Dieses Dorf ist zu Fuss in sechs Stunden erreichbar. In der kältesten Zeit zwischen Dezember und März haben die Kinder Schulferien. Im Winter bricht das öffentliche Leben ab, und die Menschen ziehen sich in ihren einzigen warmen Raum, in die Küche, zurück.
Im Dorf Yulchung findet der Unterricht in einem leerstehenden Gebäude mit einfachster Einrichtung statt. Dadurch können interessierte Schülerinnen und Schüler im eigenen Dorf ein zusätzliches Lernangebot nutzen. Die Schule beschäftigt zwei Lehrer (ein Lehrer wird von der österreichischen Hilfsorganisation „Friends of Lingshed“ finanziert), die mit viel Engagement und Eifer den Unterricht gestalten.
Zurzeit werden zwölf Erwachsene, drei Studenten und fünfzehn Kinder unterrichtet. In einer Woche werden fünfzehn Lektionen erteilt. Lerninhalte sind allgemein bildende Fächer, ökologische Bewusstseinsbildung und die Weitergabe des reichen traditionellen Erbes.
Volkslieder sind ein wichtiger Bestandteil von religiösen Tempelzeremonien, Festen oder Hochzeiten, Feldarbeit und Kinderbetreuung. Gesungen wird bei jeder Gelegenheit. Das hat den Dorflehrer dazu bewegt, alte tibetische Volkslieder, die bis anhin mündlich überliefert wurden, schriftlich zu verfassen und ebenfalls in den Unterricht zu integrieren.