Das Dorf Yulchung
Yulchung ist eine Streusiedlung auf 4‘000 m ü. M. im nordindischen Himalaya. Geografisch gesehen liegt es zwischen dem Industal und Zanskar. Es liegt an der beliebten Route für Trekkingtouristen, dem Zanskar-Trek.
Im Bergdorf leben zwölf Familien mit durchschnittlich drei Kindern. Sechs Monate im Jahr ist das Dorf von der Aussenwelt abgeschnitten. Nur während des Sommers ist dieses kleine Gebirgsdorf auf der erst kürzlich erbauten Strasse erreichbar. Aber selbst mit dem Pick-up stehen einige Strapazen bevor, denn ein grosser Teil der Strecke besteht immer noch aus einer mit Schlaglöchern übersäter, unbefestigter Schotterpiste.
Aus dem Alltag von Yulchung und der Region Senge La
Die meisten Menschen in der Region des Senge La sind Bauern und leben in Dörfern in weit voneinander entfernt liegenden Tälern. Nur in der Zeit von Mai bis September ist die Bewirtschaftung der Felder möglich. Die Lebensgrundlagen sind der Anbau von Gerste und die Haltung von Schafen und Ziegen. In Gemüsegärten ernten sie Erbsen, Kohl, Karotten, Mangold und Lauch. Vieles davon lagern sie für den langen und harten Winter ein.
Elektrizität
Bis anhin war die Stromversorgung in der Region Senge La zum Teil gar nicht oder nur sehr dürftig vorhanden. Seit dem Neubau der Solaranlage oberhalb des Dorfes Yulchung und der Fertigstellung im Oktober 2015, werden die umliegenden Dörfer jeweils abends für zirka drei Stunden mit Elektrizität versorgt. Jedes Haus zapft direkt an der Freileitung an. In den Häusern gibt es zurzeit noch keine Schalter und das Ein- und Ausschalten wird zentral gesteuert.
Kommunikation
Im Dorf selbst gibt es weder ein Festnetz noch eine Handyverbindung. Disket Dolma wurde zur Sprecherin der Frauen-Kooperative gewählt. Sie übermittelt die Neuigkeiten dem Taxifahrer, der zwischen Leh und Yulchung pendelt und diese an Lobzang weiterleitet. Er ist der direkte Ansprechpartner für mich. Auf diese Weise findet während den Sommermonaten der Austausch statt.