engagiert und enorm motiviert – die Frauen der Region Senge La
Zu Besuch bei den Teilnehmerinnen, begleitet von der Lehrperson
Lingshed
Lingshed ist die grösste Gemeinde der Region Senga La und zählt 490 Einwohner. Die Streusiedlung ist in sieben Fraktionen unterteilt.
Das Dorf ist letztes Jahr ins Erwachsenen-Bildungsprojekt aufgenommen worden. Am Winterunterricht nehmen rund 80 Frauen teil. In jeder Fraktion wird eine Lehrperson vom Verein EAL finanziert. Die Teilnehmerinnen sind für die Organisation der Lehrkräfte selbst verantwortlich. Die Nonnen aus dem Kloster Lingshed haben bei der Anfrage spontan zugesagt.
Während zwei Monaten wurde im Winter am Samstag und Sonntag die ladakhische Sprache Bhoti unterrichtet. Und das Ergebnis ist bemerkenswert: Im vergangenen Winter haben 90 % der Teilnehmerinnen fließend lesen gelernt.
In persönlichen Gesprächen teilten die Dorffrauen mit, dass sie stets ein kleines Gebets-Taschenbuch mit sich tragen. Und sie lesen, wann immer sie Zeit dafür haben. Vor allem während des Schafe Hüten sei dies eine willkommene Abwechslung.
Vorlesen aus dem kleinen Taschenbuch
Skiumpata, Yulchung, Nyaraks, Dipling
In den Dörfern teilten die Frauen bei den Zusammenkünften mit, dass sie das Angebot vom Winterunterricht weiterhin nutzen möchten. Es bereite ihnen sehr viel Freude zu lernen. Eine 30 jährige Frau erzählte, dass sie als Kind gerne zur Schule gegangen wäre. Sie schätze es sehr, jetzt die Möglichkeit dazu zu haben, denn damals stand der Schulbesuch nur wenigen Kindern offen.
Winter Unterricht Choglamsar
Der Initiant und Ausbildungs-Verantwortliche Sonam Dorje erarbeitete in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Vertretern der Region Senga La einen Lehrplan sowie ein Budget für alle erforderlichen Mittel. Bereits im vergangenen Winter 2018/2019 haben mehr als 100 Schüler am Winter Unterricht in Choglamsar teilgenommen. Neun Lehrer und Lehrerinnen haben während zwei Monaten in Wissenschaft, Philosophie, Mathematik und Sprachen unterrichtet.
Dieses privat organisierte Angebot kann nur stattfinden, indem die gesamten Kosten wie Entlohnung, Lehrmittel, Essen und einfachste Einrichtungsgegenstände gesponsert werden. Damit der Unterricht auch in den nächsten Jahren durchgeführt werden kann, ist das Projekt auf verschiedene Sponsoren angewiesen, die bereit sind, jährlich einen fixen Beitrag zu leisten. Die Projektdauer ist auf fünf Jahre ausgerichtet.
Der Vorstand vom Verein EAL ist vom Winter Education Project überzeugt. Bisher fand der Winter Unterricht der Studierenden in verschiedenen Dörfer statt. Die örtliche Abgeschiedenheit erschwerte oft ausgebildete Lehrkräfte zu finden. Und es fehlte jeweils auch an Infrastruktur. Durch die Zentralisierung können Kosten eingespart werden. Die Schüler profitieren von einem qualitativ besseren Lernangebot.
EAL hat auf Anfrage hin zwei Lehrergehälter für eine Dauer von fünf Jahren zugesichert.
Mit der Sammelaktion unterstützt der Verein die Sportaktivität für Studierende der Region Senge La in Choglamsar, im nordindischen Himalaya.
Gut erhaltene Schlittschuhe und Hockeyausrüstung bereit für nach Ladakh
Rund 80 kg Material durfte vergangene Woche dem Ausbildungs Verantwortlichen Sonam Dorje übergeben werden. Auch wurden Sonam wertvolle Tipps „rund ums Eis“ von Walter Widmaier mit auf den Weg gegeben. Im Namen der Studenten möchten sich der Vorstand und die Projekt Verantwortlichen vor Ort herzlich bedanken.
HC Prättigau-Herrschaft meets Himalaya
Der regionale Hockeyclub unterstützte spontan die Sammelaktion
Beim Training der jüngsten Hockeyschüler in Klosters bekam Sonam Dorje einen Einblick in die Kinder- und Jugendarbeit des HC Prättigau-Herrschaft. Zur Erinnerung an seinen Besuch wurde ihm ein Spieler-T-Shirt des Hockeyclubs überreicht. Weitere Infos auf www.hc-praettigau.ch
2019/01: Sammelaktion Hockey Ausrüstung
Der Verein sammelt Schlittschuhe in der Grösse 37 bis 41, Helme, Handschuhe sowie Schläger und Schoner für Studierende der Region Senge La, Ladakh.
In der kältesten Jahreszeit haben die Schulen in Ladakh Winterferien. In dieser Zeit soll der Winterunterricht den Studierenden ein zusätzliches Lernangebot bieten und die Schulabgängerinnen und Schulabgänger auf die Abschlussprüfungen vorbereiten.
Dieses Jahr findet für ca. 100 Studierende der Region Senge La der Winterunterricht in Choglamsar statt. Als zusätzliches Angebot möchten die Leiter des Winterunterrichts den Studierenden eine Winteraktivität ermöglichen.
Auf Initiative vom zuständigen Ausbildungsverantwortlichen Sonam Dorje wurde vor dem Schulhaus ein Natur Eisfeld errichtet. Die langanhaltenden minus Temperaturen sind gerade ideal dazu.
Bereits im letzten Sommer hat die Vereinspräsidentin, Trudi Vetsch, auf Anfrage des Projektleiters vor Ort, Schlittschuhe und Helme nach Ladakh mitgebracht. Das Schlittschuhlaufen hat bei den Studierenden eine so grosse Begeisterung ausgelöst, dass der Verein nochmals für Hockey Ausrüstungen angefragt wurde.
Unterstützen Sie das Schlittschuhlaufen und Hockey Spielen für Jugendliche. Sie ermöglichen damit den Studierenden eine Wintersportaktivität, die neben viel Spass und Freude, auch ein wichtiger Ausgleich während des Winterunterrichtes darstellt.
Die Ausrüstung kann vom 24. Januar bis 3. Februar 2019 bei der Eisbahn in Schiers abgegeben werden. Wir bitten sauberes und unbeschädigtes Material zu überreichen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung verbunden mit einem herzlichen Juley.
Als Trainerin und Fach-Dozentin bei der Coach-Trainer-Akademie Schweiz (CTAS) komme ich in meinen Kursen immer wieder mit tollen Menschen und ihren Geschichten zusammen. So durfte ich letztes Jahr im NLP-Fachlehrgang Trudi Vetsch kennenlernen und erfuhr dabei von ihrem Bildungsprojekt in Ladakh. Die CTAS entschloss sich für eine grosszügige Spende.
Dipling, das entlegenste Dorf in der Region Senge La.
Alle sechs Dörfer der Region Senge La im Bildungsprojekt mit dabei
Die Region Senge La umfasst sechs Dörfer. Es leben rund 950 Menschen in diesem Bezirk. Im August 2018 sind die zwei Gemeinden Lingshed und Dipling neu dazu gestossen. Insgesamt nehmen im kommenden Jahr 146 Frauen am Unterricht teil.
Und sie alle haben einen gemeinsamen Wunsch: die ladakhische Sprache, Bhoti, lesen und schreiben zu können. Geschrieben wird Ladakhisch in tibetischer Schrift. Die Schriftsprache Bhoti steht dem klassischen Tibetisch nahe und unterscheidet sich damit erheblich von der Umgangssprache.
Die Gebetsbücher sind in Bhoti geschrieben.
Yulchung
Im Winterhalbjahr 2018 haben die Dorffrauen im neuen Handwerksraum fleissig Socken und Mützen gestrickt. Die verschiedenen Arbeitsschritte teilen sie sich je nach Alter und Fähigkeiten auf.
Aus eigener Initiative kauften die Frauen in Leh Arbeitsgeräte wie zum Beispiel Handkarden oder Handspindeln. Das Geld nahmen sie aus dem Erlös der verkauften Produkte.
Der Fortschritt in der englischen Sprache ist beeindruckend! Während zwei Monaten wurde im Winter täglich eine Stunde Englisch und die ladakhische Sprache Bhoti unterrichtet. Die Frauen können nun in Englisch gängige Sätze lesen und schreiben. Die ladakhische Sprache lesen sie fliessend.
In der Sommersaison 2018 kamen nur wenige Trekkinggruppen im Dorf vorbei. Die Einnahmen der Handwerkskunst sind diesen Sommer sehr gering. Der Neubau der Strasse veranlasst die Trekkinggruppen andere Routen in der Region Senge La zu wählen.
An der Versammlung wurde dieses Problem thematisiert und nach einer Lösung gesucht. Um sich der neuen Situation anzupassen, erwägen die Dorffrauen, mit den benachbarten Dörfern eine Kooperative zu gründen. Im meist frequentierten Dorf könnten dann die Produkte verkauft werden.
Nyaraks, Skiumpata und Gongma
Im Juni 2017 wurden die drei Dörfer ins Erwachsenen-Bildungsprojekt aufgenommen. 25 Frauen nehmen am Unterricht teil. Während den Wintermonaten wird die ladakhische Sprache vermittelt. In den Sommermonaten beinhaltet der Lehrstoff Englisch, Mathematik und Bhoti.
Versammlung in Skiumpata
Während der Zusammenkunft in den Dörfern zeigen die Frauen stolz ihre Unterrichtshefte und führen vor was sie im letzten Jahr gelernt haben.
Sie sind interessiert an der Handwerkskunst und haben sich entschlossen auf die nächste Saison Socken und Mützen zu stricken. Der Verein stellt Stricknadeln zur Verfügung.
Lingshed
Das Bergdorf ist eine Streusiedlung und liegt auf 3‘950 M.ü.M.
Es ist das grösste Dorf in der Region Senge La und zählt 490 Einwohner. Die Siedlung ist in sieben Fraktionen unterteilt. Das Dorf ist in einem fünf stündigen Fussmarsch vom Strassenanschluss in Yulchung aus erreichbar.
Während der Zusammenkunft im Dorf hat sich im Gespräch ergeben, dass die Frauen in Bhoti unterrichtet werden möchten. Die 95 Frauen haben nämlich ein grosses Ziel vor Augen:
Im Jahr 2021 besucht das buddhistische Oberhaupt, der Dalai Lama, Lingshed. Ihr grösster Wunsch ist, bis zu diesem Zeitpunkt Bhoti in Wort und Schrift zu beherrschen, um sich während der Unterweisung Notizen aufzuschreiben. Ich habe eine Kostengutsprache für je einen Lehrer pro Fraktion erteilt.
Dipling
Dipling liegt in einem fruchtbaren Tal. Durch die Abgeschiedenheit des Dorfes leben die 145 Einwohner weitgehend unabhängig. Als Bauern sorgen sie für ihren Lebensunterhalt selbst. Der nächste Ort Lingshed ist in zehn Stunden zu Fuss erreichbar.
Mich interessierte was Bildung und Handwerkskunst für die Frauen bedeutet und welche Bedürfnisse und Wünsche die Einwohner haben. An der Versammlung teilten mir die Frauen mit, dass sie Bhoti lernen möchten. EAL finanziert einen Lehrer.
Für den eigenen Gebrauch stricken die Frauen aus Schafwolle die verschiedensten Kleidungsstücke. Mit der rauen Yakwolle weben die Männer Teppiche und stellen Lasso her. Die Hirten nutzen die Seilschlinge zum Einfangen der Tiere.
Im vergangenen Herbst fragte mich Sonam Dorje, Berater und Ausbildungsverantwortlicher der Region Senge La, um Unterstützung für den Winterunterricht in Kalthse, an. In der kältesten Jahreszeit haben die Schulen in Ladakh Winterferien. In dieser Zeit soll der Winterunterricht den Studierenden ein zusätzliches Lernangebot bieten und die Schulabgängerinnen und Schulabgänger auf die Abschlussprüfung vorbereiten.
Dieses privat organisierte Angebot kann nur stattfinden, indem die gesamten Kosten wie Entlohnung, Lehrmittel, Essen und einfachste Einrichtungsgegenstände gesponsert werden. Der Initiant Sonam Dorje erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Projektleiter von EAL, Lobzang Rinchen, ein Budget für alle erforderlichen Mittel. Der Verein EAL leistet den finanziellen Beitrag für die Lehrmittel.
Um mir ein genaueres Bild zu verschaffen, wie ein Internatsbetrieb in der kalten Jahreszeit funktioniert, entschied ich mich, Ladakh im Winter zu besuchen.
Dolma, Studierende an der Nonnenschule in Leh, unterrichtet während ihrer Winterferien die Studenten in Kalthse. (dritte v.l.)
Ladakh im Winter — ein besonderes Erlebnis
Zu dieser Jahreszeit ist „das Land der hohen Pässe“ nur über den Luftverkehr erreichbar. Schon auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt fällt einem auf, wie ruhig es auf den Strassen zu und her geht. Keine hupenden Autos, keine vom Verkehr aufgewirbelten Staubwolken und wenig Touristen – stattdessen Stille und eine eisig kalte, klare Bergluft. Die Fernsicht auf die schneebedeckten 6‘000 er ist einmalig.
Tagsüber ist die Sonneneinstrahlung so intensiv, dass das Thermometer an sonnigen und windgeschützten Ecken manchmal die Null Grad Grenze erreicht. Nach Sonnenuntergang oder bei bewölktem Himmel wird es empfindlich kalt. Nur die wenigsten Menschen im Ladakh besitzen nebst dem Kochherd eine zusätzliche Wärmequelle. Die Küche ist im Winter ihr Lebensmittelpunkt.
In der kalten Jahreszeit finden die meisten Feste wie Hochzeiten oder Klosterfeste statt. Das gesellschaftliche Leben ist für die Ladakhis von grosser Bedeutung. Jetzt, in der Winterpause, haben sie Zeit — für einen Schwatz, Verwandte zu besuchen oder an Festen teilzunehmen.
Kalthse — Besuch der Internatsschule für die Jugendlichen der Region Senge La
Kalthse liegt auf der Hauptverkehrsachse Richtung Westen zwischen der Bezirkshauptstadt Leh und Kargil. Von dieser Ortschaft zweigt die Strasse in die Region Senge La ab. Hier befindet sich die staatliche Internatsschule. Von März bis Ende November wird sie von 300 Studentinnen und Studenten der umliegenden Dörfer besucht.
Während den langen Schulferien von Dezember bis Februar findet in diesen Räumlichkeiten der freiwillige Winterunterricht statt. 30 Studierende, davon sieben Jungs und 23 Mädchen, im Alter zwischen 14 und 18 Jahre, werden in den Fächern Englisch, Hindi, Bhoti (tibetische Sprache), Informatik, Naturwissenschaft und Mathematik unterrichtet.
Es ist beeindruckend mit welchem Eifer und mit welcher Freude die Lehrpersonen unterrichten. Die Räume werden nur durch die eintretenden Sonnenstrahlen der Fensterfront erwärmt. Die Schülerinnen und Schüler sitzen auf dem Boden — eine dünne Matte dient als Schutz vor dem kalten Boden. Trotz den nicht einfachen Umständen zeigen sie einen enorm grossen Willen zu lernen.
Fotoshooting auf dem Schulhof in Kalthse
Kulturausflug ans Klosterfestival in Likir
Die alljährlichen farbenprächtigen Klosterfeste sind für Ladakhis ein besonderes Ereignis. Von Pauken und Hörnern begleitet tragen die Tänzer ihre rituellen Maskentänze vor. Die einzigartige Atmosphäre breitet sich über den ganzen Klosterhof aus.
Zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes in Kalthse fand im nahegelegenen Dorf Likir ein Klosterfest statt. Sonam Dorje bewilligte den Schülern den Ausflug. Sie erhielten diesen Tag schulfrei, damit sie an das Fest fahren können. Die Busse verkehren im Winter nur gelegentlich. Dies veranlasste mich spontan, die Kosten für den Bus aus der Vereinskasse zu bezahlen, weil kulturelle Anlässe im Winterunterricht nicht budgetiert sind.
Gemeinsam besichtigten wir zuerst die über 900 Jahre alte Klosteranlage. Schon von weit unten im Tal sieht man auf der Anhöhe die Gompa. Die schneeweissen, ineinander geschachtelten Mönchshäuser mit dem Tempelkomplex auf der Hügelspitze bieten einen malerischen Anblick. Heute leben hier etwa 100 Mönche. In der klostereigenen Schule bekommen die Novizen eine gute Ausbildung.
Anschliessend stand der Besuch des Festivals zur freien Verfügung. Das Wetter spielte mit. Und so genossen die Studentinnen und Studenten begeistert das spektakuläre Klosterfest.
Farbenprächtige Maskentänze im Kloster Likir
Auf der Rückfahrt nach Kalthse besichtigten wir das Wasserkraftwerk in Alchi. Auf dem Rundgang durch das Kraftwerk erfuhren die Studierenden wissenswertes über die Grundlagen der Stromproduktion mit Wasser.
Die Begeisterung und das positive Feedback der Lehrpersonen und der Studierenden veranlasste uns zukünftig solche Bildungsexkursionen ins Budget aufzunehmen.
News aus dem Dorf Yulchung
Während meines Aufenthaltes in Kalthse erfuhr ich per Satelliten Telefonat von der Dorfvorsteherin Jangdol die Neuigkeiten aus Yulchung.
Handwerksraum und Schulhausanbau – Raumtemperatur im Plus-Bereich
Der neu erstellte Handwerksraum und der Schulhausanbau können, dank der zusätzlichen Wärmeisolation sowie der Doppelverglasung, die vom Verein EAL gesponsert wurde, nun das ganze Jahr genutzt werden. Es sei genug warm um selbst bei bewölktem Himmel im Winter die Räumlichkeiten bei angenehmer Raumtemperatur zu nutzen, erzählte Jangdol freudig.
Handwerkskunst
Die passive Zeit kann jetzt genutzt werden, um Handwerkskunst zu betreiben und ihre sozialen Beziehungen zu pflegen, erläuterte die Vertreterin der Frauen — Kooperative. Sie hätten viele Mützen, Handschuhe und Socken gestrickt. Auf Eigeninitiative hin haben die Dorffrauen an der zwei Stunden entfernten Wintertrekkingroute des Chadar Trek einen Verkaufsstand aufgestellt. Die gestrickten Produkte konnten an vorbeikommenden Trekkern verkauft werden.
Winterunterricht
Von Mitte Dezember bis Ende Februar findet der Winterunterricht für Erwachsene und Kinder statt. Zwölf Erwachsene und siebzehn Kinder der Primarstufe zwischen fünf und dreizehn Jahre nehmen daran teil. Der Unterricht findet in den neuerstellten Räumlichkeiten statt.
Lerninhalte sind allgemeinbildende Fächer, ökologische Bewusstseinsbildung und die Weitergabe des reichen traditionellen Erbes. EAL finanziert den Lehrer für die Erwachsenen und eine Lehrerin für die Grundschule, sowie die Lehrmittel.
Der Handwerksraum dient auch als Schulzimmer für die Erwachsenen
20er Nötli Sammelaktion
Unterstützen Sie mit CHF 20.- das Hilfsprojekt Erwachsenenbildung im Ladakh — Himalaya. Damit finanzieren Sie den Lehrer für den Winterunterricht 2017/18. Der Beitrag geht vollumfänglich an das Projekt.
Mit einem herzlichen “Julley, Julley”
Der Vorstand
Trudi Vetsch, Anja Zobrist und Olivia Vetsch
IBAN
CH68 0077 4010 3395 5040 0
Konto
70–216-5
SWIFT
GRKBCH2270A
Zugunsten von
Education for Adults in Ladakh — Himalaya
c/o Trudi Vetsch
Marierstrasse 7
7220 Schiers
Handwerkskunst
Der erfolgreiche Verkauf in der Sommersaison 2016 motivierte die Dorffrauen im darauffolgenden Winter neue gefilzte Produkte zu kreieren und eine Auswahl verschiedenster Socken und Mützen zu stricken. Dieses Jahr dauerte der meinerseits angeleitete Workshop für Handwerkskunst, welcher aufgrund der kalten Temperaturen im alten Schulhaus stattfand, sieben Tage.
Beim Zuschneiden des Leders für die Hüttenfinken brauchen die Frauen weiterhin noch Unterstützung. Der Umgang mit einer Schere und einem Meter ist für sie ungewohnt. Dies ist eine der wenigen Arbeiten, in der sie meine Anleitung des weiteren brauchen.
Die Zusammenarbeit mit den Frauen vom Dorf erfordert viel Ausdauer. Es war anstrengend und ungewohnt für mich auf den Knien zu arbeiten. Den Überblick zwischen Schafwolle und Leder, Gefilztem und Gestricktem, Teetassen und Teekannen zu behalten war eine Herausforderung. Der Humor, die Begeisterung und der Eifer der Frauen liessen die für mich chaotischen Bedingungen jedoch schnell vergessen.
Letztes Jahr nutzten die Frauen das Schulhaus als Arbeitsplatz. Durch die Wiedereröffnung der Schule ist das Gebäude nun fortan von der Primarschule besetzt. Aufgrund dessen stellten sie einen Antrag beim Staat für den Neubau eines Handwerkshauses.
Wiedereröffnung der Dorfschule
Dank der Initiative der Dorfbewohner im Jahr 2014 konnte die Primarschule diesen Frühling wieder eröffnet werden. Bis anhin besuchten die Kinder der Grundstufe die Internatsschule in Lingshed. Neun Kinder im Alter von vier bis neun Jahren können somit wieder die eigene Schule im Dorf besuchen.
Während meinem Aufenthalt in Leh nahm ich Kontakt mit der Organisation „Ladakh Ecological Development Group“ LEDeg auf. Der zuständige Ingenieur von LEDeg, Thinley Dorje, zeigte Lobzang Rinchen, Projektleiter vor Ort, und mir das Demonstrationsobjekt und versorgte uns mit wertvollen Informationen. Das Gebäude der LEDeg in Leh ist eines der traditionsreichsten Gebäude der Solararchitektur.
Grünes Licht für ein isoliertes Schulhaus und einen Handwerksraum
Vollbepackt mit Informationen und der Gewissheit vor Ort kompetente Projektpartner im Boot zu haben, sicherte ich, mit Rücksprache mit dem Vereinsvorstand, die Finanzierung der Wärmedämmung zu.
Vom Staat ist eine zehn köpfige nepalesische Bautruppe engagiert worden, die seit vielen Jahren im Ladakh tätig ist. Ingenieur Thinley Dorje ist der zuständige Ansprechpartner für den nepalesischen Bauführer.
Für die Dachisolation sammeln die Dorfbewohner Stroh in den nahen Bergen. Das traditionelle Strohdach ist nicht 100 % wasserdicht und wird daher mit einem Wellblech überdeckt.
Erwachsenenbildung — drei neue Dörfer
Das Projekt EAL ist bei den umliegenden Dörfern auf Interesse gestossen. Der Verein unterstützt seit Juni 2017 die benachbarten Dörfer Skiumpata, Gomga und Nyaraks. Diese Dörfer sind nur zu Fuss in drei Stunden von Yulchung aus erreichbar.
Lobzang Palzom, Studentin, unterrichtet die Frauen aus Skiumpata (2. von rechts)
Vor Ort habe ich bei den Treffen mit den Frauen ihre Bedürfnisse geklärt und folglich eine Kostengutsprache für jeweils einen Lehrer und das notwendige Schulmaterial erteilt.
In den drei Dörfer nehmen insgesamt 19 Frauen am Unterricht teil. Von Dorf zu Dorf ist das Interesse unterschiedlich. In Nyaraks möchten die Frauen Englisch lernen, da im Winter Trekkinggruppen auf dem zugefrorenen Fluss (Chadar-Trek) vorbeikommen. In Skiumpata und Gomga möchten die Frauen vor allem die ladakhische Sprache “Bothi” lesen und schreiben lernen.
Das Projekt „Education for Adults in Ladakh, Himalaya“ ist auf Erfolgskurs!
Erweiterung Schulhaus und Neubau Handwerkshaus
Für die Dorfschule in Yulchung ist ein Anbau für zwei Klassenzimmer von der Regierung in Leh bewilligt. Ferner wurde auch der Antrag für den Neubau eines Handwerkshauses genehmigt.
Schulhaus
Das Schulhaus soll in der traditionellen Bauweise erstellt werden. Das bedeutet, die Fenster haben eine Einfachverglasung und die Gebäudehülle wird mit einem Einschalen Mauerwerk erstellt. Dadurch sind die Räume im harten Winter von bis zu -30° C, selbst für die kältegewohnten Menschen, nur unter erschwerten Bedingungen, zu nutzen. Für diese übliche Bauweise übernimmt der Staat die Kosten. Es fehlen bauliche Massnahmen zur Wärmeisolierung wie Doppelverglasung, ein Zweischalenmauerwerk mit geeignetem Dämmmaterial und ein Wellblechdach für verlässliche Dichtigkeit.
Handwerkshaus
Seit die Frauen das Filzen kennen gelernt haben, ist ihr Bedürfnis nach einem Raum, in dem sie auch im Winter bei Aussentemperaturen im Minusbereich arbeiten können, ein grosser Wunsch.
Die gemeinsame Arbeit ist für die Frauen zudem von grosser Bedeutung, da sie miteinander über alltägliche Themen wie Feldarbeit, Familie und Haustiere ungestört diskutieren können.
Für die Neuerstellung des Handwerkshauses gelten die gleichen staatlichen Voraussetzungen wie beim Schulhausbau.
In Leh traf sich Trudi Vetsch mit Sonam Dorje (Beauftragter der Regierung für Entwicklung von Infrastruktur, Bildung und Gesundheit in der Region Senge La). Er hat ihr die geplanten Projekte vorgestellt. Daraufhin hat sie ihm vorgeschlagen, mit den Spende Geldern des Vereins, zweifach verglaste Fenster einzubauen, ein Zweischalenmauerwerk zu erstellen und das traditionelle Dach mit einem Wellblech zu überdecken um somit wasserdicht zu machen.
Für das Handwerkshaus konnten die Mehrkosten aus dem Vereinsguthaben bezahlt werden.
Für die zusätzlichen Mehrkosten der Schulhaus–Erweiterung, wie das Zweischalenmauerwerk, das Dämmmaterial und die Doppelverglasung der Fenster, ist der Verein nun auf der Suche nach weiteren Spende Geldern.
Vereinsgründung und Steuerbefreiung
Im Januar 2017 wird der Verein „Education for Adults in Ladakh — Himalaya“ gegründet. Der Verein erfüllt sämtliche Voraussetzungen für die Steuerbefreiung nach den Bestimmungen von Art. 78 Abs. 1 lit. f StG und Art. 56 lit. g DBG. Der Verein mit Sitz in Schiers wird daher in das kantonale Verzeichnis betreffend Abzugsfähigkeit freiwilliger Zuwendungen aufgenommen.
Zusage für Zusammenarbeit
Der zuständige Berater von “Ladakh Autonomous Hill Development Council, Leh”, Sonam Dorje, hat auf Anfrage hin dem Verein eine zukünftige Zusammenarbeit zugesichert. Ein Brief ist unter der Rubrik Dokumente ersichtlich.
Die Vorfreude ist gross
Die Reisevorbereitungen laufen auf Hochtouren und Trudi Vetsch freut sich riesig auf die vierwöchige Reise im Juni. Ein Bericht wird nach der Rückkehr folgen.
Volontär – Einsatz im Juli
Dieses Jahr leistet eine Studentin aus dem Raum Chur Freiwilligen Arbeit im Dorf Yulchung. Der Einsatz ist ein soziales, freiwilliges Engagement. Er dient vor allem der Entlastung und Unterstützung der Familien und der Dorfschule.
Die enorm grosse Motivation und Zielstrebigkeit der Dorffrauen in Yulchung sind der Erfolgsfaktor für den erfolgreichen Verkauf der gefilzten Blumen und Kissen der Sommersaison 2016. Im Juni 2016 verbrachte ich drei intensive Wochen im Ladakh. Im Mittelpunkt der Reise standen die Handwerkskunst und das Netzwerk.
Gefilztes und Gestricktes
Nassfilzen ist bei Minustemperaturen nicht möglich. Die Frauen haben aus eigener Initiative in der Winterzeit Wollsocken gestrickt. Die mit traditionellem Strickmuster verzierten Socken lassen sich zu originellen Hüttenfinken verarbeiten. In der Frühlingszeit haben die Dorfbewohnerinnen motiviert und kreativ individuelle Blumen und Sitzkissen gefilzt.
Netzwerk
Der Projektleiter vor Ort, Lobzang Rinchen, hat ein Treffen mit dem Vorsitzenden des Dorfrates, Sonam Dorje, in Leh organisiert. Sonam ist ein wichtiger Regierungsbeamter der Region und ist zuständig für die Entwicklung von Infrastruktur, Gesundheit und Bildung. Seine wertvollen Tipps unterstützen das Projekt. Sonam hat eine Gemeindeversammlung in Yulchung einberufen, die von der Dorfbevölkerung organisiert wurde.
Bei der Zusammenkunft mit „Women‘s alliance of Ladakh“, genannt WAL, wurden wichtige organisatorische Informationen ausgetauscht. Die Erschliessung der Region Senge La durch die neue Strasse ermöglicht den umliegenden Dörfern eine Mitgliedschaft bei der WAL.
Winterunterricht 2015/2016
Zwölf Frauen zwischen 24 und 65 Jahren und sechzehn Kinder nahmen letzten Winter am Unterricht teil. Die Kinder vertiefen was sie im Sommer in Lingshed gelernt haben. Der Schwerpunkt bei den Erwachsenen wird auf das Lernen der tibetischen Schrift und des lateinischen Alphabetes gesetzt.
Lernziele für den kommenden Winter
Durch die Erschliessung der Region kommen mehr Plastikabfälle in das Dorf. Dafür gibt es noch keine Lösung. Der Plastik wird oft im Ofen verbrannt. Diese Tatsache veranlasst den Lehrer Stanzin Mingyur im nächsten Winter dem Thema Umweltschutz grosse Beachtung zu schenken. Die Lernziele sollen das Interesse und die Verantwortung für die Umwelt wecken und Kompetenzen für die Gestaltung der Zukunft vermitteln.
Ankunft im Dorf
Nachdem die Dorffrauen mich mit einem zeremoniellen und herzlichen Empfang begrüsst haben gab es eine Zusammenkunft. Die Frauen zeigten was sie im Filzen alles erreicht haben. Sie berichteten mit grossem Stolz die Lernerfolge in der Schule und haben das Alphabet und die Zahlen auf Englisch vorgelesen. Die Frauen verwirklichten eigene Ideen und fanden Möglichkeiten, was sie im Winter weiter arbeiten wollen.
Im Gespräch hat sich ergeben, dass die zwölf Frauen ihre Kenntnisse im Filzen vertiefen möchten. Damit die Feldarbeit nicht vernachlässigt wurde, haben sie sich in zwei Gruppen eingeteilt. Fünf Tage lang wurde von elf Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags fleissig gefilzt.
Mit viel Ausdauer und Freude haben die Dorffrauen gewalkt und den Filz zu schönen Blumen und Sitzkissen verarbeitet.
Gemeindeversammlung
Am letzten Tag vor meiner Abreise hat eine Gemeindeversammlung in Yulchung stattgefunden. Der zuständige Gemeindepräsident und Vertreter der Region Senge La, Sonam Dorje, der örtliche Projektleiter Lobzang Rinchen, die Frauen-Kooperative und die anwesenden Männer des Dorfes nahmen daran teil.
An der Gemeindeversammlung wurden basale Bedürfnisse angesprochen und wie Spendengelder eingesetzt werden können. Die zentrale Frage war, zu klären was für die Frauen und das Dorf wichtig ist und was als nächstes realisiert werden soll.
Die Frauen äusserten drei Wünsche: Einen Raum, indem sie ungestört im Sommer wie im Winter ihre Produkte anfertigen können, etwas Grundausrüstung und einen Lehrer für den Sommerunterricht.
Ausblick
Ein unbenutztes Haus mit zwei Räumen kann sofort zur Verfügung gestellt werden. Allerdings ist die Rückseite des Gebäudes durch ständige Erosionen aufgefüllt worden. Durch den Schnee hat sich in den Mauern Wasser angesammelt und im Innenraum Schimmel gebildet. Es wurde beschlossen nächstes Jahr die Rückwand vom Schutt zu befreien und Sickerleitungen anzulegen.
Für die Einrichtung wünschen sich die Frauen einen Tisch, eine dicke Unterlage zum Sitzen und ein Küchenset, bestehend aus Kochherd und Geschirr.